ASK KOH-ASK SCHL H. 2015 (19)

Die Spiele im Kalenderjahr 2015

Ein Überblick von Mag. Franz Stangl

2015

Frühjahrsmeisterschaft 2015

Nach einem eher durchwachsenen Herbstdurchgang lag Kohfidisch mit 25 Zählern (und 12 Punkten Rückstand auf Tabellenführer und Herbstmeister Oberdorf) nur auf dem eher enttäuschenden 9. Platz.

In der Winterpause wurde die Mannschaft daher ziemlich umgekrempelt: Neu zum Verein stießen Gergö Nagy, Roland Namquita, Peter Grandits, Ralph Ivants, Patrick Stettner und Nachwuchsspieler Josef Dorner sowie die Heimkehrer Lukas Gupper, Jörg Wölfer und Christoph Herics – Letzterer allerdings nicht als Spieler, sondern als Co von Trainer Dietmar Steurer. Andrerseits verließen auch einige Akteure den Verein, unter anderem der erfolgreichste Torschütze der Herbstsaison, Nik Wukitsevits, der zu Stegersbach wechselte; außer ihm suchten sich auch Filip Skoflek, Nenad Dakovic, Peter Doma und Richard Gergye neue sportliche Betätigungsfelder.

Die Frühjahrsmeisterschaft begann mit einem Heimspiel gegen Buchschachen, inzwischen so etwas wie ein Angstgegner der Kohfidischer. In einem äußerst umkämpften Match fand Kohfidisch in Halbzeit eins etliche Einschussmöglichkeiten vor, doch erst zu Beginn der 2. Halbzeit konnte Gergö Nagy aus einem indirekten Freistoß den verdienten Führungstreffer erzielen. Doch die Gäste fighteten bis zum Schluss weiter und wurden in Minute 95 mit dem etwas glücklichen, aber nicht unverdienten Ausgleich zum 1:1 belohnt.

Auch das 2. Spiel endete mit demselben Resultat. Auswärts in Rechnitz dominierte Kohfidisch erneut, konnte aber keine der sich bietenden Gelegenheiten in Tore ummünzen. Zu Beginn der 2. Halbzeit geriet Kohfidisch dann sogar in Rückstand, und zwar völlig entgegen dem Spielverlauf verwertete Rechnitz einen wohl zu Unrecht verhängten Handselfer. Es dauerte bis zur Schlussphase, ehe Tomislav Kljajic nach schönem Doppelpass doch noch zumindest einen Punkt retten konnte.

Eine Woche später gastierte der Tabellenletzte aus Stinatz in Kohfidisch. Die Gäste hatten im Winter ihre Mannschaft ziemlich umgekrempelt und kämpften nun um die nötigen Punkte für den Klassenerhalt. Das machten sie defensiv gar nicht so schlecht, dennoch gelang Kohfidisch knapp vor dem Seitenwechsel der Führungstreffer durch Matthias Dürnbeck. Doch Kohfidisch verabsäumte es, gleich nach der Pause entsprechend nachzusetzen, und kassierte prompt aus einem der wenigen Gegenstöße den Ausgleich. Allerdings erzielte Tomislav Kljajic wenig später den neuerlichen Führungstreffer. Schließlich blieb es beim hauchdünnen 2:1-Erfolg für eine noch wenig überzeugende Heimelf.

Der nächste Gegner nach dem Tabellenschlusslicht war dann der Tabellenführer. Auswärts in Eltendorf zeigte sich die neuformierte Kohfidischer Mannschaft von ihrer besten Seite, denn gleich dreimal gelang es, einen Rückstand wettzumachen: Vor der Pause trafen Roland Namquita (mit Traumtor) zum 1:1 und Gergö Nagy zum 2:2, in der Nachspielzeit der 2. Halbzeit netzte Michael Schendl zum viel umjubelten Endstand von 3:3 ein.

Am Osterwochenende stand danach eine Doppelrunde auf dem Programm. Am Karfreitagabend gastierte Güttenbach in Kohfidisch, zuletzt auch schon fast so etwas wie ein Angstgegner. Und wieder kam die Heimmannschaft zu keinem vollen Erfolg, nach 90 Minuten endete das Spiel so, wie es begonnen hatte, nämlich torlos. Chancen blieben Mangelware in einem Spiel, in dem die Gäste durch eine massive Defensive zu einem nicht unverdienten Teilerfolg kamen.

Nur drei Tage später gastierte mit Kukmirn eine Mannschaft aus der Spitzengruppe der Tabelle in Kohfidisch. Wieder tat sich das Heimteam schwer mit dem Toreschießen, die besten Chancen wurden von einer sonst wieder durchaus gefällig spielenden Mannschaft vergeben. Aber diesmal landete das Runde zumindest einmal im Eckigen, kurz nach der Pause erzielte Kohfidisch-Angreifer Gergö Nagy den einzigen Treffer der Partie. In der Schlussphase hatte Kohfidisch dann das nötige Glück des Tüchtigen, als Tormann Rene Wagner zwar schon geschlagen war, ein Gästekopfball aber von der Querlatte zurück ins Feld prallte. Kohfidisch siegte somit 1:0.

In der 7. Runde musste Kohfidisch in Deutsch Kaltenbrunn die erste Frühjahrsniederlage einstecken. Die Heimmannschaft ging in der 1. Halbzeit in Führung und erhöhte knapp nach dem Seitenwechsel auf 2:0. Doch der Anschlusstreffer durch Michael Schendl nach gut einer Stunde ließ noch einmal Hoffnung aufkeimen. Nur zwei Minuten später erhöhte aber Unglücksrabe Sascha Krutzler mit einem Eigentor auf 3:1 für Deutsch Kaltenbrunn, der neuerliche Anschlusstreffer durch Hannes Polzer drei Minuten vor dem Ende kam dann leider zu spät und bedeutete nur mehr eine Resultatskorrektur auf 2:3 aus Sicht von Kohfidisch.

Eine Woche später war wieder eine Mannschaft aus dem Jennersdorfer Bezirk zu bekämpfen, nämlich Rudersdorf. Vor eigenem Publikum musste Kohfidisch schon in der Anfangsphase einen Gegentreffer einstecken und tat sich dann auch in weiterer Folge schwer, denn Rudersdorf entpuppte sich als spiel- und offensivstarkes Team. Da auch Kohfidisch einiges zu bieten hatte, entwickelte sich ein munteres Spielchen, bei dem das Heimteam in der 2. Halbzeit ausgleichen konnte. Es blieb schließlich beim 1:1, einem durchaus leistungsgerechten Resultat.

Nach einer spielfreien Runde hatte Kohfidisch Stuben zu Gast. Sowohl in Hälfte eins als auch in Hälfte zwei kassierte die Heimmannschaft jeweils gleich zu Beginn einen Gegentreffer, nach dem 0:3 in der 51. Minute schien das Match endgültig entschieden, zumal die Gäste offensiv eine echte Klasseleistung boten und Kohfidisch vor große Probleme stellten. Doch in der 53. Minute hätte sich vielleicht noch einmal die Möglichkeit zur Wende geboten; Michael Schendl scheiterte aber vom Elferpunkt am Gästekeeper, und so kam Kohfidisch nur noch zum Ehrentreffer durch den eingewechselten Kevin Augustin.

Auswärts in Güssing verlief dann ein Aufstellungsexperiment – einige Spieler wurden an für sie ziemlich ungewöhnlichen Positionen eingesetzt – nicht nach dem Wunsch der sportlichen Führung. Noch ehe man sich so richtig im Spiel zurechtfand, führte die Heimmannschaft bereits 2:0. Und obwohl es für Kohfidisch nach der weitgehenden Wiederherstellung der sonst üblichen Formationen deutlich besser lief, gelang den Gästen kein Treffer, während die Heimmannschaft in Spielhälfte zwei noch einen draufsetzte und letztendlich ungefährdet mit 3:0 gewann.

Und auch zu Hause gegen Markt Allhau setzte es eine Niederlage. Zwar dominierte Kohfidisch das Match über weite Strecken und fand auch die besseren Chancen vor, doch beim Verwerten derselben hatte man einerseits nicht das nötige Glück, andrerseits aber scheinbar auch nicht die nötige Klasse. Die bewiesen die Gäste in Gestalt von Zoran Lukavecki; der Kroate im Dress von Markt Allhau verwertete zwei Freistöße in Panenka-Manier und stellte damit den Spielverlauf auf den Kopf. Der Anschlusstreffer von Hannes Polzer zehn Minuten vor dem Ende kam zu spät, es blieb beim 1:2.

Erst beim darauffolgenden Auswärtsspiel in Oberschützen fand die Kohfidischer Mannschaft in die Erfolgsspur zurück. Fast ausschließlich mit einheimischen Spielern – nur Roland Raba war als einziger „Legionär“ mit dabei – gelangen dem sehr jungen Team nach einer torlosen ersten Halbzeit in den zweiten 45 Minuten zwei Tore durch Kevin Augustin und Klemens Grabler, ehe Oberschützen erst in der Schlussphase noch auf 1:2 verkürzen konnte. Am ersten vollen Erfolg von Kohfidisch nach fünf Runden änderte dieser Treffer des Heimteams aber nichts mehr.

Am Samstag vor Pfingsten musste das Heimspiel gegen Großpetersdorf witterungsbedingt abgesagt werden. Somit stand eine Woche später in Wiesfleck erneut eine Auswärtsbegegnung auf dem Programm, und abermals konnte Kohfidisch als Sieger vom Platz gehen. Hannes Polzer erzielte nach der Pause nach einem Eckball per Kopf den entscheidenden, weil einzigen Treffer in einer nicht wirklich hochklassigen Partie. Aber Kohfidisch hatte wieder den einheimischen Kickern vertraut (nur Roland Raba stand als einziger „Legionär“ in der Startformation), und diese belohnten sich immerhin mit dem zweiten Erfolgserlebnis hintereinander.

Am Vorabend zu Fronleichnam wurde das abgesagte Derby gegen Großpetersdorf nachgetragen. Für die Gäste ging es im Kampf gegen den Abstieg noch um sehr viel, und wie das eben so ist, wenn man kein Glück hat, kommt auch noch das Pech dazu. Ein Eigentor der Gäste brachte Kohfidisch früh in Führung, nach dem Seitenwechsel konnte Großpetersdorf aber noch einmal ausgleichen. Ein umstrittener Elfmeter für Kohfidisch brachte nach gut einer Stunde aber erneut die Heimischen in Front, Philipp Schuch ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen. Auf der anderen Seite wurde allerdings knapp vor dem Ende Großpetersdorf ein Strafstoß vorenthalten, und so konnte Thomas Polzer in der Schlussphase mit seinem Treffer zum 3:1 alles klarmachen.

Nur drei Tage nach dem nachgetragenen Heimspiel gegen Großpetersdorf hatte Kohfidisch Herbstmeister Oberdorf zu Gast, inzwischen hinter den als Meister feststehenden Eltendorfern fix Vizemeister. Die Gäste demonstrierten in den 90 Minuten vor allem ihre große Torgefährlichkeit und hohe Effizienz; aus vier Chancen machten sie drei Tore, eins davon vor dem Seitenwechsel. Diese erste Führung hatte Hannes Polzer zwischenzeitlich noch einmal egalisieren können, in Hälfte zwei gelang das nicht mehr – obwohl Kohfidisch die beste Leistung seit langem bot und wirklich attraktiven Angriffsfußall zeigte.

Der Abschluss in Heiligenkreuz war dann allerdings wieder versöhnlich. Durch Tore von Philipp Schuch und Hannes Polzer noch vor dem Seitenwechsel siegte Kohfidisch problemlos mit 2:0. Unruhe hatte es allerdings schon vor dem Antreten gegeben; Dietmar Steurer trat als Trainer zurück, nachdem es offensichtlich mit dem Vorstand zu Meinungsverschiedenheiten über die Zukunft der Zusammenarbeit gekommen war. Als Nachfolger wurde der bisherige Co-Trainer Christoph Herics präsentiert.

In der Endabrechnung bedeuteten die 48 erreichten Punkte in 32 Spielen Rang 10, 32 Punkte hinter Meister Eltendorf und 35 Punkte vor einem Abstiegsplatz – also irgendwo im Niemandsland der Tabelle. Wirklich zufrieden konnte man mit dem Erreichten also wohl nicht sein. Aber vielleicht brauchte es so ein Atemholen, um im nächsten Meisterschaftsjahr wieder so richtig durchstarten zu können.

Herbstmeisterschaft 2015

Nach den eher bescheidenen Erfolgen in der Saison 2014/15 kam es beim ASKÖ Kohfidisch in der kurzen Sommerübertrittszeit 2015 doch zu einigen Veränderungen. Wie sich schon gegen Ende des Frühjahrs abgezeichnet hatte, übernahm der ehemalige Co-Trainer Christoph Herics das Traineramt. Und auch auf dem Spielersektor tat sich einiges: Gleich auf drei der letztjährigen Legionäre konnte bzw. wollte man nicht mehr länger bauen (Tomislav Kljajic, Gergö Nagy und Roland Namquita), Peter Grandits wanderte in Richtung Güssing ab, und auch Lukas Valika verließ den Verein und kehrte nach Jabing zurück. Im Gegenzug gab es aber auch bei Kohfidisch zwei Heimkehrer: Jürgen Löffler, zuletzt bei Neuberg, und Dominik Szendi, zuletzt in Jabing, gehörten nun wieder zum Kohfidischer Team. Ein neuer stürmender Legionär wurde aus Grafendorf geholt, Zoltan Jozsi, und mit Daniel Mayer, früher in Badersdorf und zuletzt in Markt Neuhodis engagiert, sowie Jörg Wölfer, der im Frühjahr nur gelegentlich in der U23 zum Einsatz gekommen war, wollten es zwei weitere Angreifer noch einmal wissen.

Bis auf Daniel Mayer standen alle „Neuen“ in der Startformation, als am 1. August in Deutsch Kaltenbrunn die neue Saison begann. In 90 Minuten gelang es keiner der beiden Mannschaften, sich entscheidend durchzusetzen, einem Tor am nächsten kam noch Hannes Polzer, der in der ersten Halbzeit aus zwanzig Metern die Querlatte traf. Kohfidisch hatte vor der Pause leichte Vorteile, zu guter Letzt musste man aber nach einer gelb-roten Karte für Jürgen Löffler mit dem 0:0 zufrieden sein – auch wenn sicherlich in dieser Partie mehr drinnen gewesen wäre.

Eine Woche später hatte Kohfidisch im ersten Heimspiel Güssing zu Gast. Über die ganze Spielzeit dominierte das Heimteam bei tropischen Temperaturen ganz klar, erspielte sich auch etliche Chancen – nur das alte Problem mit dem Toreschießen ließ sich auch in dieser Begegnung nicht überzeugend beheben. Aber einmal, knapp vor der Pause, landete das Runde dann doch im Eckigen – Jörg Wölfer sorgte nicht nur für den ersten Treffer der Saison, sondern legte damit auch den entscheidenden Grundstein für einen verdienten, wenn auch nur knappen 1:0-Heimerfolg.

Beim Auswärtsspiel in Oberschützen tat sich Kohfidisch anfangs schwer. Ein aggressiver Gegner und ein extrem holpriges Spielfeld ließen keine spielerische Entfaltung zu. Mit etwas Glück ging Kohfidisch aber noch vor der Pause durch einen abgefälschten Schuss von Michael Schendl in Führung. Und von da an lief´s für die Mannschaft von Trainer Christoph Herics deutlich besser. Nach dem Wechsel folgten weitere Tore von Jörg Wölfer und Jürgen Löffler, das 3:0 bereits in Unterzahl nach Ausschluss von Roland Raba. Der Heimmannschaft gelang knapp vor Schluss nur noch der Ehrentreffer zum 1:3.

Auch in der 4. Runde stand ein Auswärtsspiel auf dem Programm. Beim Vorjahresvizemeister Oberdorf wurde den Zusehern eine hochklassige Partie geboten, und zwar von beiden Teams. Kohfidisch dominierte die erste Halbzeit, ging durch Zoltan Jozsi in Führung und hatte noch weitere gute Chancen. Gleich nach dem Seitenwechsel gelang den Gastgebern allerdings der Ausgleich. Und danach entwickelte sich ein spannendes Hin und Her, in dem Kohfidisch das bessere Ende für sich hatte. Abermals Zoltan Jozsi erzielte schließlich den zweiten Kohfidischer Treffer zum 1:2-Endstand.

Der nächste Heimgegner war dann Rudersdorf, eine Mannschaft, mit der sich Kohfidisch zuletzt meist sehr schwer getan hatte. Doch diesmal war man in allen Belangen klar überlegen, zeigte sich trotz großer Hitze extrem spiel- und lauffreudig und erzielte auch die nötigen Tore. Schon zur Pause führte Kohfidisch 4:1, am Ende hieß es gar 6:1. Zoltan Jozsi traf gleich viermal, dreimal vor der Pause, die restlichen Treffer steuerten Dominik Szendi (zum 3:1) und Jürgen Löffler (zum 5:1) bei. Die Gäste hatten zwar nach der frühen Kohfidischer Führung noch zum 1:1 ausgleichen können, doch danach mussten sie die Überlegenheit der Heimischen anerkennen. Mit diesem Sieg setzte sich die Truppe rund um Trainer Christoph Herics an die Tabellenspitze.

Als neuer Tabellenführer gastierte Kohfidisch eine Runde später bei einem Angstgegner der letzten Zeit, nämlich in Güttenbach. In den ersten 45 Minuten taten sich die Gäste auch dementsprechend schwer, die Heimmannschaft war taktisch gut eingestellt und kämpferisch top. Gegen Ende einer ausgeglichenen Halbzeit ging Kohfidisch aber durch ein Kopftor von Hannes Polzer doch in Führung. Im zweiten Durchgang machten Dominik Szendi und Zoltan Jozsi mit zwei weiteren Toren schließlich alles klar. Mit diesem 3:0-Auswärtserfolg behauptete sich Kohfidisch an der Tabellenspitze.

Ohne wirklich überzeugen zu müssen, kam Kohfidisch auch zu Hause gegen Kukmirn zu einem klaren und ungefährdeten 3:0-Sieg. Zoltan Jozsi knapp vor der Pause sowie Dominik Szendi und noch einmal Zoltan Jozsi nach dem Seitenwechsel sorgten für die drei Treffer. Die Mannschaft präsentierte sich in diesem Spiel weniger aggressiv und präzise als bisher, der Gegner forderte aber auch keine Topleistung heraus. Wer mit einer Durchschnittleistung gewinnen kann, ist aber offensichtlich für höhere Aufgaben bereit.

Die Kohfidischer Siegesserie wurde auch beim schweren Auswärtsmatch in Buchschachen prolongiert. Nach einer wenig berauschenden, torlosen ersten Halbzeit kam Kohfidisch nach dem Seitenwechsel besser ins Spiel und durch einen Doppelschlag von Matthias Dürnbeck zu einem Zweitorevorsprung. Obwohl danach der einheimische Torhüter mit Rot vom Feld musste und die Gäste mit zwei Toren in Front lagen, wurde es zum Schluss aber nochmals ausgesprochen spannend. Die Heimischen verkürzten rasch auf 1:2 und drängten vehement auf den Ausgleich. Doch die Kohfidischer Defensive hielt stand, nicht zuletzt deshalb, weil Kapitän Philipp Schuch bis zum Schluss heroisch kämpfte, obwohl er sich beim Aufwärmen die Schulter ausgerenkt und danach weitgehend auch wieder selber eingerenkt hatte!

Das Heimspiel gegen Heiligenkreuz brachte dann aber einen kleinen Dämpfer. Die Gäste fanden besser ins Spiel und gingen früh in Führung. Zwar erfing sich Kohfidisch Mitte der ersten Halbzeit, Zoltan Jozsi gelang auch bald der Ausgleich. Doch obwohl Heiligenkreuz nach einem Ausschluss fast eine Stunde in Unterzahlt agierte, blieb es bei diesem nicht unverdienten 1:1-Unentschieden, vor allem weil Kohfidisch nicht den Elan entwickeln konnte, der bisher der Erfolgsgarant gewesen war.

Was sich zuletzt schon ein wenig abgezeichnet hatte, passierte schließlich in Runde 10 beim Auswärtsspiel in Heiligenbrunn. Eine nahezu lethargisch wirkende Kohfidischer Mannschaft war gegen das engagierte Heimteam chancenlos und verlor letztlich verdient mit 0:3, schon zur Pause lag man 0:2 zurück. In keiner Phase des Spieles konnte Kohfidisch die nötigen Impulse setzen, Chancen blieben Mangelware. Umgekehrt wurde aber den lauffreudigen Heiligenbrunnern durch kapitale Fehler und wenig Einsatzbereitschaft das Siegen leicht gemacht. Die erste Saisonniederlage war damit Realität.

Und da ein Unglück ja selten allein kommt, setzte es eine Woche später im Derby gegen Großpetersdorf auch gleich die erste Heimniederlage. Großpetersdorf ging früh in Führung, stand dann meist sehr tief und ließ Kohfidisch anlaufen. Nur in der Anfangsphase blieb die Heimmannschaft ruhig und spielfreudig, mit Fortdauer fiel der Herics-Truppe aber leider immer weniger ein. Und als die Gäste nach der Pause bei einem der seltenen Konter das 0:2 erzielten, konnte Kohfidisch eigentlich nicht mehr richtig zusetzen. Diesmal zwar nicht lustlos, aber doch irgendwie planlos wirkten die Versuche, den Gästeabwehrriegel doch noch zu knacken. Mit großem Kampfgeist entführten die Großpetersdorfer schließlich verdient alle drei Punkte aus Kohfidisch.

Auch auswärts in Stuben wurde das Zwischentief weiter prolongiert. Obwohl Kohfidisch 45 Minuten lang das Spiel machte und auch Chancen vorfand, lag die Heimmannschaft zur Pause 2:0 voran. Gleich nach dem Seitenwechsel gelang Zoltan Jozsi allerdings der Anschlusstreffer, und nun wäre noch alles drinnen gewesen – wenn sich nicht der Schiedsrichter immer mehr in den Mittelpunkt des Geschehens gedrängt hätte. Einen klaren Elfmeter für Kohfidisch nicht geahndet, das Stubener 3:1 trotz gleich zweier Foulverstöße anerkannt, schwere Foulvergehen (unter anderem an Hannes Polzer) nur mit Gelb bestraft – danach kochten die Emotionen derart hoch, dass zwar noch der neuerliche Anschlusstreffer aus einem dann doch noch gegebenen Foulelfmeter gelang, mehr aber nicht, weil auf´s Fußballspielen zunehmend „vergessen“ wurde. Es blieb bei der 2:3-Niederlage.

Beim nachfolgenden Heimspiel gegen Schlaining gelang endlich die Trendwende. Schon früh ging Kohfidisch durch Jürgen Löffler in Führung, der lange Zeit verletzt gewesene Jörg Wölfer hatte bei seinem ersten Einsatz nach dieser Pause den entscheidenden Pass gegeben. Nach dem Seitenwechsel gerieten die spielstarken Gäste durch einen Ausschluss in numerische Unterlegenheit, wenige Minuten später gelang ihnen aber der Ausgleich. Erst in der Schlussphase konnte Kohfidisch dann den Heimsieg unter Dach und Fach bringen, der eingewechselte Klemens Grabler und abermals Jürgen Löffler erzielten die beiden weiteren Treffer zum 3:1-Endstand.

Doch schon beim letzten Auswärtsspiel des Jahres 2015 setzte es wieder eine Niederlage. In Rechnitz wurde den Zusehern echte Magerkost geboten. Nach einem schweren Schnitzer in der Gästeabwehr ging Rechnitz früh in Führung. Was danach in der ersten Halbzeit folgte, ist am besten mit dem Wort „Unspiel“ beschrieben. So richtig besser wurde es auch nach dem Seitenwechsel nicht, immerhin gab es jetzt aber auf beiden Seiten Torgelegenheiten. Allerdings erst in der Schlussphase fielen weitere Treffer. Zunächst erhöhten die Heimischen knapp vor dem Ende auf 2:0, ehe Kohfidisch in der Nachspielzeit durch Thomas Polzer wenigstens noch der Ehrentreffer gelang.

Zum Saisonabschluss gastierte dann der überlegene und bis dahin auch ungeschlagene Tabellenführer Markt Allhau in Kohfidisch. In einem ungeheuer emotional geführten und von intensiven Zweikämpfen geprägten Spiel fiel das alles entscheidende Tor schon in der Anfangsphase: Dominik Szendi stand bei einem Getümmel goldrichtig und erzielte das 1:0, das auch den Endstand bedeuten sollte. Je eine gute Ausgleichschanc fanden die Gäste jeweils am Ende der beiden Halbzeiten vor, die besseren und zahlreicheren Einschussmöglichkeiten hätte aber Kohfidisch gehabt – insgesamt also ein verdienter, wenn auch nur hauchdünner Heimerfolg.

Damit hatte Kohfidisch seine eigene Ausgangsposition für´s Frühjahr ebenso verbessert wie die der Mitkonkurrenten. Denn der Vorsprung von Herbstmeister Markt Allhau betrug plötzlich nur noch vier Punkte auf Buchschachen, fünf auf Kohfidisch und sechs auf Stuben. Einem spannenden Frühjahr steht also nichts mehr im Wege.

Mag. Franz Stangl

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