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Spielbericht vom Cupspiel ASKÖ Kohfidisch : ASKÖ Stinatz

Im BFV-Cupspiel gegen Stinatz verlor Kohfidisch zu Hause 1:4 (0:3).

Das war die erste Niederlage in einem Bewerbspiel nach 23 Begegnungen, in denen Kohfidisch zumindest ein Remis, meist aber Siege für sich verbuchen hatte können. Das Ende einer erstaunlichen Serie könnte aber durchaus lehrreich und für den weiteren Verlauf der Meisterschaft von Bedeutung sein.

In Halbzeit eins begannen die Gäste aus Stinatz, in deren Team sechs Nichtösterreicher standen, eigentlich so, wie man es von der Heimmannschaft erwartet hatte, nämlich ausgesprochen aggressiv. Zudem demonstrierte der Burgenlandligist viel individuelle Klasse und ließ so der Heimmannschaft, die vergleichsweise behäbig und fast ein wenig lethargisch wirkte, nicht viele Möglichkeiten, um ins Spiel zu kommen. Mit sicherem Spielaufbau und geschickten Spielverlagerungen kam Stinatz immer wieder gefährlich in die Nähe des Kohfidischer Strafraums, und obwohl die Thek-Truppe eher defensiv ausgerichtet war, konnte auch eine erste Großchance schon nach wenigen Minuten durch Kovacsits nicht verhindert werden; dieser schoss aber am langen Eck vorbei. Erst nach rund 15 Minuten kam Kohfidisch ein wenig besser ins Spiel und zu ersten eigenen Offensivaktionen. Man hatte wohl mit der spielerischen Klasse, aber nicht mit der Lauf- und Einsatzbereitschaft der Gäste in diesem Ausmaß gerechnet und musste sich jetzt langsam ins Spiel hineinkämpfen. Ansatzweise konnte nach guten Aktionen vor allem über rechts auch Gefahr vor dem gegnerischen Tor erzeugt werden, ganz große Gelegenheiten blieben aber vor dem Wechsel aus. Und gerade in der Phase, als Kohfidisch zumindest ein Gleichgewicht im Spiel erwirken konnte, schlugen die Gäste eiskalt zu. Zunächst war es allerdings Markus Katona, der einen Schuss so unglücklich abfälschte, dass der Ball im eigenen Tor landete (31.). Nur wenige Minuten später war es Horvath, der nach einer fahrlässigen Spielerei am eigenen Strafraum der Kohfidischer Defensive den Ball abluchste und knallhart einschoss (35.). Und gleich darauf hieß es 0:3, nach gekonntem Wechselpass von rechts auf links bekam Kovacsits den Ball nur mehr zum bequemen Einschieben serviert, und diese Chance ließ er sich nicht nehmen (36.). In dieser Phase wirkte Kohfidisch geschockt und hilflos zugleich, das Match schien entschieden, die Gäste machten einfach individuell einen zu starken und zu überlegenen Eindruck. Doch knapp vor der Pause erfing sich Kohfidisch wieder und zwang Stinatz mehrmals zu hartem Einsteigen, sodass Tegischer unmittelbar vor dem Pausenpfiff mit einer gelb-roten Karte vom Platz geschickt wurde.

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ls dann unmittelbar nach dem Seitenwechsel nach einer Ecke das 1:3 fiel (Benjamin Hupfer war zur Stelle gewesen), drehte sich der Spielverlauf komplett. Die dezimierten Gäste kamen in der ganzen 2. Halbzeit zu keinem nennenswerten Angriff mehr, sahen sich aber einer plötzlich gut kombinierenden und spielerisch starken Kohfidischer Mannschaft gegenüber. Bei mehreren tumultartigen Szenen im Stinatzer Strafraum lag der Kohfidischer Anschlusstreffer in der Luft, doch er wollte nicht gelingen. Einerseits war Kohfidisch an diesem Abend nicht vom Glück verfolgt, andrerseits wurden mehrere gute Schussmöglichkeiten ganz schlecht genutzt, die Bälle gingen fast alle irgendwo in den lauen Abendhimmel. Einzig Benjamin Hupfer traf mit einer Bombe auf´s Tor, doch Gästekeeper Kranjec konnte in den Corner abwehren. Allmählich verpuffte der Elan der Gastgeber dann gegen Ende der zweiten Halbzeit wieder, wohl auch, weil der Anschlusstreffer nicht und nicht gelingen wollte. Und so kam die Stinatzer nach schwerem Abspielfehler zu ihrer einzigen gefährlichen Angriffsaktion, die Stefan Gaal aber ganz sauber im letzten Augenblick noch gestoppt hätte – der Schiedsrichter entschied aber völlig zu Unrecht auf Strafstoß für die Gäste, und der routinierte Zore ließ sich diese Chance nicht entgehen (1:4, 85.).

Damit war das Spiel endgültig entschieden. Die Gäste hatten die besseren Einzelspieler in ihren Reihen, keine Frage. Hätte Kohfidisch aber im Kollektiv von Beginn weg die Aggressivität an den Tag gelegt, die der Gegner vorzeigte und zu der man dann leider erst mit Verspätung selber auch fand, wäre durchaus mehr möglich gewesen. Wenn man in der 2. Liga ganz vorne mitspielen will, dann wird man immer an die Grenzen gehen müssen. Schon in Buchschachen wird sich zeigen, ob die Mannschaft dementsprechend die richtigen Konsequenzen zieht. Die 2. Halbzeit hat zumindest angedeutet, was auch gegen ganz starke Gegner möglich ist. Alles Gute!

Mag. Franz Stangl



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