1. Runde / SV Bocksdorf : ASK Kohfidisch

1. Runde / SV Bocksdorf : ASK Kohfidisch

Es war ein hartes Stück Arbeit für die neuformierte Mannschaft des ASKÖ Kohfidisch, um den Meisterschaftsauftakt nach dem Abstieg in die 2. Liga Süd auswärts bei Bocksdorf erfolgreich zu gestalten.

Trainer Heinz Thek schenkte vor dem routinierten Tormann Wagner einer extrem jungen Viererabwehrkette mit Schreiner, Hannes Polzer, Gaal und Zsifkovits das Vertrauen. Davor agierten im Vierermittelfeld Csordas, Katona, Krutzler und Löffler, und im Angriff sollten Thomas Polzer und Zupancic für die nötigen Tore sorgen. Doch in den ersten 45 Minuten blieben die Gäste doch ziemlich weit von einem Torerfolg entfernt. Bei großer Hitze bzw. drückender Schwüle nahm der Ex-Burgenlandligist zwar sofort das Heft in die Hand, während die Heimmannschaft in erster Linie darauf bedacht war, hinten nichts anbrennen zu lassen und vorne auf gelegentliche Konter zu warten. Doch gefährlich wurde Kohfidisch kaum, dafür war das Passspiel zu fehleranfällig, auch das Tempo und die Bewegung ohne Ball waren meist nicht ausreichend, um die massive Heimabwehr wirklich in Bedrängnis zu bringen. Einige Standardsituationen wurden von Kohfidisch kläglich vergeben, und so blieb es bei einem gefährlichen Schuss von Krutzler, den Mantsch im Bocksdorfer Tor bravourös parierte – ehe Schreiner in der Nachspielzeit doch noch einen Sitzer vorfand. Sein Schuss ging aber aus kurzer Distanz klar über das Bocksdorfer Gehäuse. Ja, und eines darf man nicht verschweigen: Die Heimmannschaft, sonst meist nur in der eigenen Hälfte beschäftigt, kam auch zu zwei ganz guten Konterchancen, einmal nach schönem Pass in die Tiefe und nachfolgender Flanke von rechts, einmal nach einem schlimmen Gemurkse in der Kohfidischer Abwehr. Gott sei Dank – zumindest aus Kohfidischer Sicht –, dass sich die Bocksdorfer Angreifer nicht als Tormaschinen präsentierten. Dementsprechend ging es jedenfalls torlos in die Pause.

Nach Seitenwechsel änderte sich zunächst nicht viel am Charakter des Spiels. Wieder leistete man sich in der Kohfidischer Hintermannschaft einige Abspielfehler, sodass Bocksdorf neuerlich zu Schusschancen kam. Wagner im Kohfidischer Tor zeigte sich aber, wenn auch selten geprüft, doch immer hellwach. Mit einem Doppeltausch brachte Trainer Thek dann doch noch einmal neuen Schwung: Für Krutzler und Löffler kamen Hupfer und Valika. Und die beiden Neuen waren es auch, die für das lang ersehnte Kohfidischer Führungstor verantwortlich zeichneten: Neuerwerbung Valika flankte schön von links über den Tormann hinweg, und den nochmals hereingebrachten Ball von rechts verwertete Hupfer aus kurzer Distanz per Kopf zum 1:0 für Kohfidisch (69.). Bocksdorf musste nun mehr nach vorne orientiert agieren und bot, inzwischen schon einigermaßen entkräftet, Kohfidisch damit deutlich mehr Angriffsräume. Und so wurden nun endlich Chancen wie am Fließband erspielt, doch Hupfer mit tollem Kopfball sowie Thomas Polzer und Csordas vergaben auch die besten Einschussmöglichkeiten, sodass es schließlich beim knappen 1:0-Auswärtserfolg blieb.

Auch wenn noch bei weitem nicht alles so lief, wie man sich das gewünscht hat, darf man, denke ich, nicht unzufrieden sein. Auch wesentlich „reifere“ Kohfidischer Mannschaften taten sich schon schwer, wenn es darum ging, destruktive Gegner auszuspielen. Man muss der noch nicht eingespielten Mannschaft sicher noch Zeit geben und sich über kleine Fortschritte freuen. Die Meisterschaft dauert 34 Runden lang, und jenes Team, das sich am stärksten zu einem eingespielten Kollektiv entwickelt, wird die Nase vorne haben. Niemand erwartet das im Moment von dieser Kohfidischer Mannschaft – und das ist gut so. Aber gerade deshalb dürfen wir uns, denke ich, auf eine durchaus interessante Meisterschaft freuen, und bekanntlich tritt ja manchmal auch das Unerwartete ein. Oder wie Ernst Happel zu sagen pflegte:
Der Ball ist rund …

Mag. Franz Stangl

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