15. Runde / SV Großpetersdorf : ASK Kohfidisch

15. Runde / SV Großpetersdorf : ASK Kohfidisch

Beim gut besuchten Nachbarschaftsderby zwischen Großpetersdorf und Kohfidisch trennten sich die beiden Mannschaften, die auch in der Tabelle sehr nahe beieinanderliegen, mit einem 1:1-Unentschieden. Zufrieden konnten mit diesem Ergebnis aber wohl nur die heimischen Großpetersdorfer sein, während für die Gäste wieder einmal deutlich mehr drinnen gewesen wäre. Aber eine alte Fußballerweisheit besagt eben: Tore, die man nicht schießt, bekommt man – und wieder einmal bewahrheitete sich dieser alte Spruch!

Bei widrigen äußeren Bedingungen (Dauernieseln und dementsprechend rutschigem Untergrund) übernahm Kohfidisch von Beginn weg das Kommando und ließ Großpetersdorf wenig Entfaltungsmöglichkeiten. Die Offensive der Heimmannschaft beschränkte sich in den ersten 45 Minuten auf ganz seltene Entlastungsangriffe und zwei Kopfbälle nach Flanken von rechts, die jeweils knapp am Kohfidischer Gehäuse vorbeigingen. Die Gäste hingegen fanden eine Vielzahl von Einschussmöglichkeiten vor und drängten die Heimischen derart in die Defensive, dass der Führungstreffer nur eine Frage der Zeit schien. Schon nach wenigen Minuten verfehlte Csordas aus kurzer Distanz. Bei mehreren tumultartigen Szenen im Strafraum gelang es Großpetersdorf immer wieder im letzten Moment, den Ball aus dem Gefahrenbereich wegzubefördern – oder die Kohfidischer Angreifer kamen ums berühmte Alzerl zu kurz oder zu spät. Und wenn die Großpetersdorfer Defensive doch einmal ausgespielt war, dann zeigte Torhüter Schneller seine Klasse. Bei Bombenschüssen von Hupfer und Csordas verhinderte er einen Verlusttreffer mit großem Können. Und so ging es, ganz entgegen dem Spielverlauf, mit 0:0 in die Halbzeit.

Nach dem Seitenwechsel konnte Großpetersdorf das Spiel anfangs offener gestalten, Kohfidisch schien zunehmend an der Zahl der wieder einmal vergebenen Chancen zu verzweifeln und fand nicht mehr so bestimmend ins Spiel. Und so kam es, wie es kommen musste: Aus einem Freistoß, bei dem die Mauer alles andere als gut gestellt schien, kam Großpetersdorf zur Führung durch Hasija (49.). Und nur wenige Minuten später hätte die Heimmannschaft den Spielverlauf überhaupt komplett auf den Kopf stellen können, als der eingewechselte Mayer bei einem Konter nur den linken Pfosten traf. Es war aber auch schon die letzte gefährliche Aktion von Großpetersdorf, denn nun bäumte sich Kohfidisch doch noch einmal auf und übernahm erneut eindeutig das Kommando. Csordas belohnte diese Bemühungen in Minute 68 mit dem verdienten Ausgleich, als er eine Situation an der Cornerlinie am schnellsten erfasste und aus ganz spitzem Winkel Torhüter Schneller überraschte. Der Siegtreffer wollte aber nicht mehr gelingen. Die größte Chance fand der eingewechselte Valika vor, der ganz allein am herauslaufenden Schneller scheiterte. Und dann war Schluss in einer Partie, in der Großpetersdorf herzhaft gekämpft und sich so gesehen den einen Punkt auch verdient hatte.

Und doch – wirklich Fußball gespielt hat, wie schon oft in diesem Herbst, nur Kohfidisch. Während sich die Gegner meist nur drauf verlegen, in der Abwehr massiv zu stehen und auf Fehler des Gegners zu warten, ist Kohfidisch immer wieder um geplanten und sehenswerten Spielaufbau bemüht. Doch wenn man vorne die Chancen nicht nützt, passieren hinten irgendwann die Fehler, die den Gegnern in die Karten spielen – und man muss, wie in Großpetersdorf, aus Kohfidischer Sicht letztlich froh sein, nicht verloren zu haben. Das ist einerseits ernüchternd, aber andrerseits sollte der eingeschlagene Weg nicht grundsätzlich verlassen werden. Spielkultur wird und muss sich auf Dauer durchsetzen – vor allem dann, wenn sie sich in Zukunft hoffentlich auch mit dem nötigen Killerinstinkt paart!

Mag. Franz Stangl

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