19. Runde / UFC Jennersdorf:ASKÖ Kohfidisch

19. Runde / UFC Jennersdorf:ASKÖ Kohfidisch

Nach einem hart erkämpften 2:1-Auswärtserfolg beim bisherigen Tabellenführer Jennersdorf ist Kohfidisch nun selber der neue Spitzenreiter. Wie schon zuletzt gegen Rechnitz war auch diesmal ein starkes Finish ausschlaggebend für den Erfolg.

UFC JENNERSDORF - ASKÖ KOHFIDISCH 1:2 (1:0)

Nach einem hart erkämpften 2:1-Auswärtserfolg beim bisherigen Tabellenführer Jennersdorf ist Kohfidisch nun selber der neue Spitzenreiter. Wie schon zuletzt gegen Rechnitz war auch diesmal ein starkes Finish ausschlaggebend für den Erfolg.

Vor einer ansehnlichen Kulisse und bei langsam durchaus fußballtauglichen äußeren Bedingungen bemühten sich der Tabellenführer der 2. Liga Süd, Jennersdorf, und sein schärfster Verfolger, Kohfidisch, von Beginn an, dem von vielen Seiten kolportierten „Spitzenspiel“ gerecht zu werden. Man kann vorwegnehmen: Über weite Strecken gelang das den beiden Teams auch, allerdings mit unterschiedlichem Erfolg in äußerst divergierenden Halbzeiten. Die ersten 45 Minuten gehörten eindeutig dem Heimteam. Nach kurzem, vorsichtigem Abtasten kam Jennersdorf nach einem Stellungsfehler in der Gästeabwehr zu einer ersten guten Torgelegenheit, die durch das Zögern des heimischen Angreifers im letzten Augenblick noch vereitelt werden konnte. Doch dies war nach etwa zehn Spielminuten so etwas wie der Weckruf für die Heimmannschaft, die mit schnellem, präzisem Spiel in die Spitze den Kohfidischern einiges an Kopfzerbrechen bereitete. Jennersdorfs Spieler waren in dieser Phase immer um einen Tick schneller als der Gegner, der sich zwar redlich mühte, aber irgendwie noch nicht voll im Spiel angekommen schien. Kohfidisch wurde durch das druckvolle Angriffsspiel immer wieder zu Fehlern gezwungen, und so häuften sich die Jennersdorfer Großchancen mit Fortdauer der ersten Halbzeit. Vor allem nach Standardsituationen brannte es mehrmals lichterloh im Gästestrafraum, doch mit viel Glück konnte Kohfidisch nahezu alle brenzligen Situationen unbeschadet überstehen. Nahezu deshalb, weil dann eine mehr als kuriose Situation doch noch zur heimischen Führung führte: Bei einem Freistoßball, den sich Hannes Polzer auf Höhe der Mittellinie aufgelegt hatte, schnappte sich Binder den Ball und lief an den verdutzten Kohfidischer Spielern vorbei allein in Richtung Kohfidischer Gehäuse, wo er Tormann Rene Wagner keine Chance ließ (32.). Die heftigen Proteste der Gäste bewirkten nichts mehr, der mehr als fragwürdige Führungstreffer zählte. Verdient war die 1:0-Pausenführung für Jennersdorf nach dem Gezeigten freilich allemal, denn Kohfidisch gelang es eigentlich kein einziges Mal, eine Angriffssituation wirklich gefährlich fertig zu spielen, alles blieb Stückwerk. Und mit etwas Pech hätte dementsprechend das Match schon zur Pause zugunsten der Jennersdorfer entschieden sein können.

Doch mit dem Konjunktiv gewinnt man keine Spiele. Und Tore, die man nicht erzielt, bekommt man. Diese alten Fußballweisheiten bewahrheiteten sich dann in den zweiten 45 Minuten. Obwohl beide Teams zunächst personell unverändert aus den Kabinen zurückkehrten, erlebten die Zuschauer plötzlich ein ganz anderes Match. Schon wenige Augenblicke nach Wiederanpfiff kam Kohfidisch zu einer ersten tollen Chance, wie es sie in der ganzen ersten Halbzeit nicht gegeben hatte: Nach schönem Zuspiel von Klemens Grabler verstolperte Marcel Pani allerdings in aussichtsreicher Position. Von diesem Zeitpunkt an war Kohfidisch deutlich besser im Spiel. In der Verteidigung ließ man keine weiteren Chancen mehr zu, und das Angriffsspiel der Gäste wurde auch zunehmend ansehnlicher. Ein Doppelschlag drehte schließlich die Partie innerhalb von vier Minuten: In Minute 70 kam nach einer schönen Ballstafette über die rechte Gästeseite der Ball im Strafraum zu Zoltan Jozsi, der mit herrlichem Stanglpass seinen Stürmerkollegen Marcel Pani bediente, und dieser ließ sich die Chance aus wenigen Metern nicht entgehen. Und in Minute 74 köpfelte nach idealer Eckballhereingabe von Jürgen Löffler der eingewechselte Jan Zsifkovits zum Führungstreffer ein. Kurz danach hätte Marcel Pani in zwei Situationen den Sack schon zumachen können; doch einmal verstolperte er bei einem schnellen Gegenstoß, ein zweites Mal wurde er in äußerst aussichtsreicher Position vom Schiedsrichter wohl zu Unrecht wegen eines angeblichen Abseits zurückgepfiffen. So blieb es bis zum Schluss spannend. Jennersdorf, das in der 2. Halbzeit bis dahin keine gefährliche Torsituation mehr zustande gebracht hatte, kam in allerletzter Minute nach einem Eckball von rechts doch noch zu einer Ausgleichschance, doch Rene Wagner zeigte sich bei einem Schuss von Deutsch auf dem Posten. Und kurz danach durfte auf Kohfidischer Seite gejubelt werden.

Nach 90 interessanten und teilweise auch hochklassigen Minuten hätte der Sieger auch Jennersdorf heißen können, keine Frage. Trotz guter Leistung, zumindest in den ersten 45 Minuten, stand das Heimteam nun mit leeren Händen da. Aber so ist das eben im Fußball. Und wer es nach nicht idealem Verlauf der ersten Halbzeit derart schafft, sich ins Spiel zurückzukämpfen, und schließlich den Tabellenführer niederringt, steht jetzt nicht von ungefähr selber an der Spitze. Freilich ist auch das nur eine Momentaufnahme, und wer ganz oben bleiben will, muss seine Klasse noch weitere 11 Runden lang beweisen. Im Moment darf man sich aber über das bisher Erreichte freuen und allen Beteiligten dazu gratulieren!

Mag Franz Stangl

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