2. Runde / SC Buchschachen : ASK Kohfidisch

2. Runde / SC Buchschachen : ASK Kohfidisch

Nach der Cupniederlage gegen Stinatz musste Kohfidisch auch beim ersten Meisterschaftsauswärtsspiel in Buchschachen eine Niederlage einstecken.

Das 2:4 bedeutete, dass man zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage gleich vier Gegentreffer kassierte – und da muss man schon ein kleines Stückerl in der Kohfidischer Vereinsgeschichte zurückblättern, um Ähnliches zu finden. Und trotzdem, so kurios das vielleicht klingen mag, darf jetzt keinesfalls gleich alles schlechtgeredet werden – denn es sind wahrscheinlich nur ein paar kleine „Schalter“, die umgelegt werden müssen, um wieder auf die Erfolgsspur zurückzukehren.

In der ersten halben Stunde entwickelte sich bei extremer Hitze auf dem kleinen Platz ein alles andere als ansehnliches Fußballspiel. Die Heimmannschaft zog sich relativ weit zurück, machte mit aggressivem Attackieren die ohnehin kleinen Räume noch enger und operierte mit schnellen, weiten Pässen in die Spitze, wo Pasko immer wie ein gut einsetzbarer Prellbock wirkte, den die Kohfidischer Hintermannschaft nie neutralisieren konnte. Die Gäste gingen es eher ruhiger an und versuchten in ihr gewohntes Spiel zu finden; doch dazu wäre viel mehr Laufarbeit ohne Ball nötig gewesen und auch mehr Bereitschaft, mit derselben Leidenschaft in die Zweikämpfe zu gehen wie das Heimteam. Vielleicht bedingt durch das schwierige und kraftraubende Cupspiel gegen Stinatz, vielleicht auch mit dem Gedanken in den Hinterköpfen, dass es ja auch im Frühjahr praktisch wie von alleine gelaufen ist – wie auch immer, jedenfalls war nicht der unbedingte Wille erkennbar, einer unangenehmen Heimmannschaft so zuzusetzen, dass sie ins Wanken kommen musste. So hatte man Mitte der ersten Halbzeit zwar irgendwie das Gefühl, Kohfidisch erarbeite sich ein Übergewicht. Doch echte Chancen gab es nicht, eher wirkte auch da Buchschachen bei den Konterangriffen auf dem eigenen Platz gefährlicher, vor allem Standards waren für Kohfidisch ziemlich unangenehm. Und wenn´s nicht rund läuft, dann gesellen sich auch noch völlig ungewohnte Individualfehler dazu. Nach einem solchen kam Buchschachen mit schöner Aktion über rechts und klugem Pass zur Mitte durch Grgic zum nicht unverdienten Führungstreffer (36.). Doch gleich im Gegenzug hätte Barna Harsanyi den Gleichstand herstellen können, er setzte den Ball aber völlig allein vor Torhüter Fiala am langen Eck vorbei. Buchschachen kämpfte weiter verbissen um jeden Zentimeter, zwang Kohfidisch immer wieder zu unerklärlichen Fehlern – und trotzdem gelang unmittelbar vor dem Pausenpfiff der Ausgleich: Nik Wukitsevits zirkelte einen Freistoß aus zwanzig Metern unhaltbar über die Mauer ins Eck zum 1:1 (45.).

Doch die zweite Halbzeit brachte leider nicht die Trendwende zugunsten von Kohfidisch. Der Mannschaft von Heinz Thek fehlten an diesem Tag wohl die körperlichen Reserven und auch die mentale Stärke, um den Fight mit der Heimmannschaft so richtig aufnehmen zu können. Dazu trug auch bei, dass gleich mehrere Spieler angeschlagen angetreten waren und nun ausgewechselt werden mussten. Und so zog Buchschachen innerhalb weniger Minuten auf 3:1 davon, während Kohfidisch jetzt so richtig – um es in der Boxersprache zu sagen – taumelte bzw. fast schon in den Seilen lag. Zunächst war es Pasko, der die Konfusion in der Kohfidischer Abwehr nutzte (Jan Zsifkovits konnte kaum noch schmerzfrei gehen und wurde auch gleich danach ausgewechselt, leider um ein paar Augenblicke zu spät) und zum neuerlichen Führungstreffer einschob. Und dann nützte Hofmann Wellenhof nach einer Freistoßflanke von links ein Missverständnis der Gästedefensive per Kopf zum 3:1 aus Sicht der Heimmannschaft. Es dauerte lange, bis Kohfidisch sich von diesem Schock eines Zweitorerückstands wieder erholte, wobei Rene Wagner sogar noch ein paar Glanztaten setzen musste und sein Team davor bewahrte, in noch ärgeren Rückstand zu geraten. Kohfidischer Angriffsversuche blieben hingegen meist in Ansätzen stecken, da wurde ziemlich konsequent immer wieder das Falsche gemacht. Geordnete Aktionen über mehrere Stationen blieben Mangelware, einerseits weil man selber zu unpräzise agierte, andrerseits weil Buchschachen das hohe Tempo und die Zweikampfbereitschaft sehr lange aufrechterhalten konnte. Erst in der absoluten Schlussphase schien der Heimmannschaft dann doch etwas die Luft auszugehen, und prompt kam Kohfidisch zum Anschlusstreffer – der eingewechselte Thomas Polzer konnte eine Kopfballvorlage von Philipp Schuch, der sich jetzt schon mehr im Angriff als an seiner angestammten Position aufhielt, verwerten (85.). Plötzlich trat das ein, wozu eine Kohfidischer Mannschaft in Bestform wohl von Haus aus in der Lage gewesen wäre – man brachte das Heimteam in Bedrängnis und zwang es zu Fehlern. Wäre die Pfeife des Schiedsrichters in Minute 87, als Nik Wukitsevits im Strafraum regelwidrig aus dem Weg geräumt wurde, nicht stumm geblieben, hätte es vielleicht sogar noch den Ausgleich geben können, der nach den gezeigten Leistungen wohl eher glücklich und nicht ganz verdient gewesen wäre. Doch so kam es, wie es kommen musste – in der Nachspielzeit erzielte Buchschachen nach katastrophalem Schnitzer in der Kohfidischer Abwehr sogar noch das Tor zum 4:2-Endstand (Sabani, 93.).

Kohfidisch kann als Kollektiv, wenn es seine spielerischen Stärken ausspielt und wenn einer für den anderen alles gibt, jeden Gegner in dieser Liga schlagen. Im Schongang oder mit angezogener innerer Handbremse wird man hingegen meist den Kürzeren ziehen. Wenn alle möglichst schnell diese Erkenntnis verinnerlichen, dann wird es bald wieder Erfolge geben.

Mag. Franz Stangl
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