24. Runde / SV Heiligenkreuz : ASKÖ Kohfidisch - Kampfmannschaft

24. Runde / SV Heiligenkreuz : ASKÖ Kohfidisch - Kampfmannschaft

Nach sieben Siegen in Serie erreichte Tabellenführer Kohfidisch beim Vorletzten Heiligenkreuz nur ein 0:0. Trotz der Enttäuschung, die Spieler, Betreuer und Fans nach dem Match verspürten, darf man ruhig sagen, dass die Zuseher keineswegs ein fades, torloses Match vorgesetzt bekamen.

Nach sieben Siegen in Serie erreichte Tabellenführer Kohfidisch beim Vorletzten Heiligenkreuz nur ein 0:0. Trotz der Enttäuschung, die Spieler, Betreuer und Fans nach dem Match verspürten, darf man ruhig sagen, dass die Zuseher keineswegs ein fades, torloses Match vorgesetzt bekamen.

In Halbzeit eins nahmen die Gäste aus Kohfidisch die Initiative sofort in die Hand und versuchten wie schon auswärts in Stuben mit konzentriertem Spielaufbau und eingebautem Tempowechsel zum Erfolg zu kommen. Das gelang ansatzweise durchaus, mitunter lief der Ball schön über mehrere Stationen und ein paar ansehnliche Angriffsaktionen gelangen, ohne dass allerdings die ganz zwingenden Torchancen dabei herausgeschaut hätten. Denn Heiligenkreuz ging sehr konzentriert an die Arbeit, war gut auf den Gegner eingestellt und warf viel Kampfkraft und Einsatzbereitschaft in die Waagschale. Man ließ Kohfidisch aus der eigenen Hälfte herausspielen, machte hinten die Abwehrreihen dicht und versuchte es dann mit schnellen Gegenangriffen. Doch die Kohfidischer Defensive, die zum letzten Mal in Jennersdorf einen Treffer einstecken musste und zu diesem Zeitpunkt schon über viereinhalb Spiele dichtgehalten hatte, ließ auch diesmal so gut wie nichts zu, zumindest nicht bis zur Pause. Das Übergewicht im Angriffsspiel hätte Kohfidisch dann doch beinahe in die Führung umgemünzt, als Stefan Gaal, der über links sehr viel Schwung erzeugte und umgekehrt auf seiner Abwehrseite überhaupt nichts anbrennen ließ, im gegnerischen Strafraum regelwidrig zu Fall gebracht wurde. Doch Zoltan Jozsi schoss den verhängten Strafstoß an die Stange (34.).

Nach Seitenwechsel änderte sich zunächst nicht allzu viel an der Charakteristik des Spieles. Das intensive Zweikampfverhalten der ersten 45 Minuten war aber vor allem an den heimischen Spielern sichtlich nicht spurlos vorübergegangen, die Lücken wurden nun doch zunehmend größer, die Fehler häuften sich, leider auf beiden Seiten. Und das sorgte für mehr Torgelegenheiten, und zwar hüben wie drüben. In Minute 52 und 54 kam Kohfidisch zu zwei guten Gelegenheiten, doch eine präzise Flanke von Jürgen Löffler fand keinen Abnehmer und bei einem Schuss desselben Spielers konnte sich Heiligenkreuz-Goalie Thaller auszeichnen. Dazwischen hatte auch die Heimmannschaft eine erste größere Einschussmöglichkeit, doch der quirlige Lovric schoss aus guter Position deutlich über das Tor. Mitte der zweiten Halbzeit erhöhte Kohfidisch den Druck noch ein wenig, phasenweise entwickelte sich ein richtiges Powerplay vor dem Heiligenkreuzer Strafraum, doch die Kohfidischer Offensivabteilung hatte nicht ihren besten Tag, der letzte Pass misslang meist, und auch im Abschluss fehlte das nötige Glück; nach einem Freistoßball von links landete ein Hannes Polzer-Kopfball am rechten Pfosten. Dennoch hatte man den Eindruck, beim Heimteam sei der Saft ziemlich draußen, und es hätte vielleicht nur der nötigen Ruhe auf Kohfidischer Seite bedurft, um auf die sich bietende Chance zu warten. Doch mit Fortdauer des Spieles entwickelte sich auf Kohfidischer Seite eine völlig unnötige Hektik, zu oft wurden jetzt riskante Bälle gespielt oder einfach die falschen Entscheidungen getroffen. Man wollte sichtlich die Entscheidung mit Gewalt erzwingen, und beinahe wäre der Schuss nach hinten losgegangen. Denn nach zum Teil haarsträubenden Fehlern kam Heiligenkreuz in der Schlussphase zu riesigen Konterchancen, die eigentlich zum heimischen Führungstor führen hätten müssen. Allein Filipovic fand drei tolle Einschussmöglichkeiten vor, doch er vergab sogar zweimal völlig alleinstehend vor Tormann Rene Wagner, der mit glänzenden Reaktionen schlussendlich zumindest einen Punkt für Kohfidisch festhielt.

Die Enttäuschung auf Kohfidischer Seite nach dem Schlusspfiff war groß, die Emotionen kochten zum Teil sogar richtiggehend über. Dabei war so gut wie nichts passiert, nach sieben Siegen darf man sich ruhig auch einmal ein Unentschieden leisten. Bei nüchterner Betrachtung war man angesichts der Schlussphase mit dem einen Punkt außerdem noch durchaus gut bedient, auch wenn man über weite Strecken davor schon sehen konnte, was natürlich auch möglich gewesen wäre. Aber genau diese Abgeklärtheit, die Dinge richtig zu beurteilen und davon die richtigen Entscheidungen abzuleiten, die hatte ja auch schon im Spiel gefehlt. Daran muss gearbeitet werden, um die Effektivität des Spiels noch zu steigern und als Team zu reifen. Aber noch einmal darf gesagt werden: Auch die ganz großen Mannschaften produzieren Erfolge nicht einfach am Fließband, gerade das macht ja den Fußball interessant!

Mag Franz Stangl

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