25. Runde / ASKÖ Kohfidisch : SV Heiligenbrunn

25. Runde / ASKÖ Kohfidisch : SV Heiligenbrunn

Kohfidisch gewann zu Hause gegen Heiligenbrunn völlig verdient mit 2:1 und festigte damit den 3. Tabellenrang.

Kohfidisch gewann zu Hause gegen Heiligenbrunn völlig verdient mit 2:1 und festigte damit den 3. Tabellenrang. Der Sieg hätte deutlich höher ausfallen können, in den Schlussphasen der beiden Spielhälften gab es aber auch durchaus Potential für ein Kippen des an sich klaren Ergebnisses.

Von Beginn an war das Heimteam die überlegene Mannschaft. Heiligenbrunn beschränkte sich darauf, in der Defensive möglichst nichts anbrennen zu lassen, in der Offensive waren die Gäste in der ersten Halbzeit aber lange Zeit überhaupt nicht präsent. Die optische Überlegenheit konnte Kohfidisch aber vorerst in nichts Zählbares ummünzen, schon beim Kreieren von Torchancen tat man sich sehr schwer. Denn die Präzision im Abspiel, vor allem in jener Zone, in der es hätte gefährlich werden können, fehlte anfangs. So mussten schließlich zwei Standardsituationen herhalten, um Gefährlichkeit zu erzeugen, die aus dem Spiel heraus nicht wirklich zu spüren war: Zunächst setzte Jürgen Löffler einen Freistoß aus ca. 20 Metern nur ganz knapp neben das Gehäuse (22.), sechs Minuten später zirkelte derselbe Spieler einen Corner von links so präzise vor das Gästetor, dass Kapitän Philipp Schuch zur Stelle sein konnte und via Innenstange den Führungstreffer erzielte. Weitere drei Minuten später traf Klemens Grabler, der vor allem kämpferisch über 90 Minuten eine Topleistung ablieferte, mit Bombenschuss die Querlatte – nach der ersten richtig fein herausgespielten Torchance der Kohfidischer. Wie aus dem Nichts kamen aber in den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit die Gäste zu zwei sogenannten „Hundertprozentigen“: In Minute 35 stand nach einem weiten Pass Bieder plötzlich ganz alleine vor Torhüter Rene Wagner, der sich aber heroisch in den Schuss warf – und danach für einige Zeit behandelt werden musste, weil ihn der Ball genau im Gesicht getroffen hatte. Gleich nach der Behandlungspause war es erneut Bieder, der vom Fünfer den Ball über das Gehäuse setzte. Ohne wirklich nennenswerte Spielanteile gehabt zu haben, hätte Heiligenbrunn also auch mit einer knappen Führung in die Pause gehen können.

Nach dem Seitenwechsel dominierte Kohfidisch noch klarer und kam zu mehreren wirklich guten Torchancen nach zum Teil herrlichen Aktionen: In Minute 49 bombte Jörg Wölfer nach präzisem weitem Zuspiel volley aufs Tor, wenige Minuten später bediente Zoltan Jozsi Matthias Dürnbeck ideal, sodass dieser alleine vor Gästetormann Prsa auftauchte, in Minute 59 war es dann Zoltan Jozsi selbst, der einen tollen Schuss anbrachte, und gegen Ende kam einmal Philipp Schuch zu kurz und Zoltan Jozsi sowie Jörg Wölfer scheiterten bei einer Doppelchance. In all diesen Situationen fanden die Kohfidischer Akteure ihren Meister in Prsa, der die besten Gelegenheiten mit tollen Reflexen zunichtemachte und seine Mannschaft im Spiel hielt. Nach einem katastrophalen Schnitzer seines Kapitäns Szvetits, der sich als letzter Mann den Ball leichtfertig von Zoltan Jozsi abjagen ließ, war aber selbst der glänzende Heiligenbrunn-Schlussmann gegen den Flachschuss des Kohfidischer Goalgetters machtlos (77.). Damit schien das Spiel gelaufen, denn Heiligenbrunn hatte im 2. Durchgang keinen nennenswerten Angriff zustande gebracht. In der Schlussphase sorgte aber Schiedsrichter Kouba, der bis dahin eine ganz ausgezeichnete Leistung geboten hatte, mit einem krassen Fehlpfiff noch einmal für Spannung, als er nach einem harmlosen Kopfballduell auf Strafstoß für die Gäste entschied; Tot verwertete zum Anschlusstreffer (88.). Doch auch in den verbleibenden wenigen Minuten war Kohfidisch einem dritten Tor weit näher als die Gäste dem Ausgleich – er wäre an diesem Nachmittag auch nicht verdient gewesen.

Kohfidisch konnte sich zu Recht über drei Punkte und eine phasenweise durchaus ansprechende spielerische Leistung freuen. Was diesem Team aber zu einer echten Spitzenmannschaft noch fehlt, ist das, was man wohl als die kollektive geballte Kraft bezeichnen könnte, den unbedingten Einsatz- und Siegeswillen, die Absicht, den Gegner (wohl gemerkt: nur fußballerisch) „mit Haut und Haaren zu verspeisen“. Da ist Kohfidisch mitunter zu zurückhaltend und geht zu wenig aus sich heraus; echte Leidenschaft blitzt nur phasenweise auf – in diese Richtung könnte noch gearbeitet werden. Alles Gute dabei!

Mag. Franz Stangl
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