26. Runde / SV Großpetersdorf : ASKÖ Kohfidisch

26. Runde / SV Großpetersdorf : ASKÖ Kohfidisch

Das Nachbarschaftsderby zwischen Großpetersdorf und Kohfidisch endete am Freitagabend vor Pfingsten mit einem 1:1-Unentschieden.

Das Nachbarschaftsderby zwischen Großpetersdorf und Kohfidisch endete am Freitagabend vor Pfingsten mit einem 1:1-Unentschieden. Wie ungerecht und spannend zugleich Fußball sein kann, zeigte sich auch wieder einmal in dieser Begegnung: Kohfidisch war vor dem Seitenwechsel die klar tonangebende Mannschaft mit einer Vielzahl von Chancen, lag aber trotzdem zur Pause mit 0:1 zurück – während Großpetersdorf nach dem Wechsel viel besser ins Spiel und auch zu Torgelegenheiten kam, aber dennoch den Ausgleich einstecken musste.

Das Spiel begann mit einem echten Knalleffekt: Schon in Minute 7 zappelte der Ball im Kohfidischer Tornetz, Strohriegel hatte den Ball aus rund 30 Metern ideal getroffen und ins linke untere Eck gedonnert, Richard Gergye im Kohfidischer Tor (weil Standardtormann Rene Wagner nach seinem beim Heimspiel gegen Heiligenbrunn erlittenen Nasenbeinbruch operiert werden musste und nun wohl bis Saisonende ausfällt) konnte nicht einmal mehr reagieren. Diesem wirklich sehenswerten Führungstreffer des Heimteams war ein Freistoß von rechts vorangegangen, den die Kohfidischer Hintermannschaft zwar noch aus dem Gefahrenbereich entfernen konnte, aber Strohriegel stand eben für diesen Abpraller goldrichtig. Nur wenige Minuten später kam die Heimmannschaft noch einmal zu einer guten Torgelegenheit, doch beim Schuss von Halper konnte sich Richard Gergye auszeichnen. Abgesehen von diesen beiden Situationen spielte sich der Rest der ersten Halbzeit ausnahmslos in der Hälfte der Großpetersdorfer ab. Kohfidisch dominierte das Spiel, fuhr Angriff um Angriff, kombinierte trotz des tiefen Bodens auch gefällig und kam zu guten Chancen. Nach einem von links hereingezirkelten Freistoß war es Hannes Polzer, der den Ball aus kurzer Distanz nicht an Tormann Weber vorbei ins heimische Gehäuse schieben konnte, Zoltan Jozsi scheiterte sogar nach einem Handspiel im Strafraum vom Elfmeterpunkt an Weber, und knapp vor dem Pausenpfiff wurde ein Kohfidischer Treffer wegen vermeintlicher Abseitsstellung nicht anerkannt – wohl ebenso eine Fehlentscheidung wie die Annullierung eines Großpetersdorfer Treffers nach dem Seitenwechsel aus demselben Grund.

Kohfidisch hatte vor dem Seitenwechsel einen hohen Aufwand betrieben, aber nichts Zählbares zusammengebracht. Nach der Pause ging es zunächst in derselben Tonart weiter, die Gäste blieben am Drücker. Und in Minute 62 wurde dieser Dauerdruck endlich belohnt: Zoltan Jozsi, bis dahin eher in Unform agierend, ließ zumindest in dieser einen Situation sein Können aufblitzen und bot bei einem Flachschuss ins lange Eck dem Großpetersdorfer Tormann keine Abwehrmöglichkeit. Mit dem Ausgleich ließ aber plötzlich die Kohfidischer Dominanz nach, und das Heimteam kam deutlich besser ins Spiel. Eine schon davor flotte, ansehnliche Partie entwickelte sich jetzt zu einem echten Krimi mit guten Gelegenheiten auf beiden Seiten. Doch der alles entscheidende Treffer gelang trotz rassiger Zweikämpfe und Szenen keiner der beiden Mannschaften mehr, auch nicht den Gästen, die am Schluss wieder stärker wurden und dem Sieg ums berühmte Alzerl näher waren.

Auch wenn das Spiel in der ersten Halbzeit schon zugunsten von Kohfidisch hätte entschieden werden können, war das Unentschieden letztlich durchaus ein gerechtes Ergebnis. Großpetersdorf kann den einen Punkt ja auch ganz gut im Kampf gegen den Abstieg brauchen – und Kohfidisch wird kräftig Daumen drücken, dass der Klassenerhalt gelingt. Denn obwohl es in den gegenseitigen Begegnungen immer besonders hitzig zugeht: Solch rassige Derbys sind ja die Würze in der sonst ohnehin schon oft etwas einförmigen Fußballsuppe!

Mag. Franz Stangl
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