29. Runde / ASK Kohfidisch : SV Heiligenkreuz

29. Runde / ASK Kohfidisch : SV Heiligenkreuz

Am 14. Oktober 2012, also vor über einem halben Jahr, verlor die Kampfmannschaft des ASKÖ Kohfidisch zum bisher letzten Mal ein Pflichtspiel.

Und zwar auswärts in Heiligenkreuz. Diesmal gastierten die Lafnitztaler in Kohfidisch – und die Begegnung endete torlos, was bedeutet, um es zunächst einmal positiv zu formulieren, dass die unglaubliche Kohfidischer Serie mit Spielen ohne Niederlage prolongiert werden konnte.

Andrerseits ist nach dem bisherigen Verlauf der Frühjahrsmeisterschaft ein Heimunentschieden gegen Heiligenkreuz für Kohfidisch natürlich eine herbe Enttäuschung. Und zugegebenermaßen war auch die spielerische Darbietung an diesem Nachmittag alles andere als berauschend. Allerdings präsentierte sich in Kohfidisch wieder einmal eine Gastmannschaft, die nichts anderes vorhatte, als den eigenen Strafraum zu verbarrikadieren, die Bälle möglichst weit aus dem Gefahrenbereich wegzubefördern und auf ein Wunder vor dem gegnerischen Tor zu warten und zu hoffen. Kohfidisch übernahm dementsprechend sofort das Kommando, erspielte sich einen Ballbesitzanteil in Barcelona-Manier, doch die Heiligenkreuzer Doppel-Viererkette wirklich auszuspielen, das gelang nur ganz selten. Zu gemächlich wurden die Angriffe vorgetragen, zu fehleranfällig war das Kurzpassspiel und zu selten gab es Phasen, in denen man wirklich auf gezieltes Pressing setzte. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit kam Kohfidisch dann doch noch zu einigen Sitzern: Zuerst scheiterte Csaba Csordas mit einem Schuss aus kurzer Distanz am gegnerischen Torhüter Thaller, wenig später bombte Thomas Polzer vom Elfer links am Gehäuse der Gäste vorbei und knapp vor dem Ende der ersten Halbzeit verfehlte Hannes Polzer einen tollen Stanglpass von Benjamin Hupfer zwei Meter vor der Torlinie nur ganz knapp. Gästeangriffe oder auch nur Ansätze dazu fanden nicht statt, Tormann Rene Wagner konnte sich auf seine Rolle als Antreiber der eigenen Mannschaft beschränken.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich – leider – nichts Wesentliches am Spielverlauf. Zwar kam Heiligenkreuz bei gelegentlichen Konterstößen jetzt häufiger in die Kohfidischer Hälfte und wirkte dabei nicht einmal ungefährlich (obwohl Rene Wagner keinen einzigen wirklich erwähnenswerten Schuss zu halten bekam!), doch die Absicht, sich auch mehr am Feldspiel zu beteiligen, war bis zum Schluss nicht erkennbar – und war, das muss man leider festhalten, ja auch nicht nötig, denn den offensichtlich angestrebten Auswärtspunkt konnte man auch so erobern, da Kohfidisch auch im 2. Durchgang kein Treffer gelang. Zwar wurde erneut in der Schlussphase das Tempo noch einmal erhöht, der eingewechselte Jürgen Löffler brachte auch einiges an neuem Schwung ins Spiel, und Innenverteidiger Philipp Schuch kam als zusätzlicher Stürmer zum Einsatz, aber es fehlte das nötige Glück, um in dieser verkorksten Partie wenigstens irgendwie zu einem Torerfolg zu kommen. Bei mehreren Gelegenheiten war immer doch noch ein Bein dazwischen, oder es fehlte die letzte Genauigkeit, oder es wurde einmal mehr die falsche Entscheidung getroffen und das Spiel dort schnell gemacht, wo man abwarten hätte sollen – und umgekehrt. Langer Rede kurzer Sinn: Es sollte nichts sein mit einem Treffer, wie schon im Herbst konnten die Heiligenkreuzer gegen Kohfidisch zu null spielen, diesmal aber wenigstens ohne eigenen Torerfolg, sodass – wie eingangs schon erwähnt – die Kohfidischer Serie hielt. Am Montag in Unterschützen kann sich ein beim Heimspiel gegen Heiligenkreuz eher unglücklich agierendes Team ja wieder von einer besseren Seite präsentieren – alles Gute für den 2. Teil der Wochenenddoppelrunde!

Und noch etwas das im Idealfall in keinem Spielbericht vorkommen sollte – nämlich eine Anmerkung zur Leistung des Unparteiischen: Schiedsrichter und Schiedsrichter-Assistent sind nicht verantwortlich dafür, wenn kein Tor gelingt. Aber wie schon in den letzten Wochen war auch diesmal – und auffälliger denn je – erkennbar, dass Spielleiter zunehmend ihre Hauptaufgabe leider nicht darin sehen, Foulvergehen zu ahnden und damit die Spieler zu schützen (und da hätte es gleich mehrere Gelbe Karten geben müssen, unter anderem für einige Trikotvergehen und Sumoringereinlagen!), sondern eher darin, sich irgendwie in den Mittelpunkt des Geschehens zu bringen – und das ist schade!

Mag. Franz Stangl
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