3. Runde / SV Rechnitz:ASKÖ Kohfidisch - Kampfmannschaft,

3. Runde / SV Rechnitz:ASKÖ Kohfidisch - Kampfmannschaft,

Die Doppelrunde am verlängerten Marienfeiertagswochenende brachte dem ASKÖ Kohfidisch einen Kantersieg und eine Auswärtsniederlage.

ASKÖ KOHFIDISCH : UFC OBERSCHÜTZEN 8 : 0 ( 3 : 0 )

SV RECHNITZ : ASKÖ KOHFIDISCH 3 : 2 ( 2 : 0 )


Die Doppelrunde am verlängerten Marienfeiertagswochenende brachte dem ASKÖ Kohfidisch einen Kantersieg und eine Auswärtsniederlage.

Am Samstag wurde das krisengeschüttelte Team von Oberschützen zu Hause mit 8:0 besiegt. Einer sich ausschließlich auf das Verteidigen beschränkenden Gästemannschaft machte eine sehr spielfreudige Kohfidischer Heimmannschaft schon vor der Pause drei Tore, Klemens Grabler war zweimal erfolgreich, Matthias Dürnbeck einmal. Nach dem Seitenwechsel, als bei den Gästen auch noch die Kräfte zu schwinden begannen, spielte sich nahezu das gesamte Geschehen 45 Minuten lang vor oder im Gästestrafraum ab, und neben drei Lattenschüssen und zahlreichen vergebenen Topchancen konnte Kohfidisch auch noch fünf weitere Treffer für sich verbuchen (zwei durch Zoltan Jozsi, je einen durch Michael Schendl, Thomas Polzer sowie den eingewechselten Sebastian Ostovits).

Deutlich schwieriger gestaltete sich dann zwei Tage später am Marienfeiertag das Auswärtsspiel in Rechnitz. Eine warum auch immer umgebaute Defensive (Michael Schendl rückte vom Mittelfeld zurück in die rechte Position der Viererkette, während Thomas Polzer diesmal auf der Ersatzbank Platz nahm) hatte ganz große Probleme mit den schnellen Vorstößen der Platzbesitzer, die schon in Minute drei mit dem ersten Angriff in Führung gingen (Pfahnl stand plötzlich ganz alleine vor Rene Wagner und hatte keine Mühe, den Ball vom Fünfer ins Eck zu schieben) und nach 25 Minuten mit 2:0 führten (wieder ging es sehr schnell, diesmal über die rechte Angriffsseite der Rechnitzer, und Resetar vollendete mit sattem Schuss, den Rene Wagner nicht entschärfen konnte). Über weite Strecken beherrschte Kohfidisch zwar das Feldspiel und kombinierte trotz schwieriger Platzverhältnisse nach dem schweren Nachmittagsgewitter phasenweise durchaus passabel, aber vor dem Tor fehlte die Durchschlagskraft, sodass die ganz dicken Gelegenheiten weitgehend ausblieben. Ein Anschlusstreffer wäre trotzdem in einigen Situationen durchaus möglich und auch verdient gewesen, denn Rechnitz beschränkte sich als Heimteam weitestgehend darauf, zu verteidigen und auf schnelle Gegenstöße zu setzen. Bei diesen blieb das Heimteam aber brandgefährlich, auch eine höhere Pausenführung wäre somit möglich gewesen.

Nach dem Seitenwechsel agierte Kohfidisch nur mehr mit einer Dreierabwehrkette, Michael Schendl blieb in der Kabine. Dafür kam mit Sebastian Ostovits eine zusätzliche Sturmspitze. Jetzt gingen die Gäste deutlich zielstrebiger ans Werk, und in Minute 55 erzielte Zoltan Jozsi aus einem Handselfmeter den verdienten Anschlusstreffer. Die Hoffnung auf einen Kohfidischer Punktegewinn bekam aber schon vier Minuten später erneut einen argen Dämpfer, als der Rechnitzer Wagner nach einer Pannenserie im Kohfidischer Mittelfeld und in der Abwehr einen Konter zum 3:1 für Rechnitz abschloss. Aber die Gäste wirkten nur kurzfristig geschockt und setzten bald danach ihren Sturmlauf fort. Wieder war es Zoltan Jozsi, der per Flugkopfball den Anschlusstreffer erzielte (76.). In der Schlussviertelstunde drängte Kohfidisch zwar auf den Ausgleich, doch Rechnitz verteidigte mit allen Mitteln die knappe Führung. Am nächsten kam Zoltan Jozsi seinem dritten Treffer, doch einen herrlich getretenen Freistoß aus 18 Metern parierte Rechnitz-Tormann Baliko großartig. So blieb es schließlich beim 2:3 aus Kohfidischer Sicht.

Die Niederlage schmerzt gleich in mehrfacher Hinsicht, vor allem auch deshalb, weil mit Hannes Polzer (der bei einem Strafraumgerangel im Gesicht verletzt wurde) möglicherweise ein weiterer ganz wichtiger Spieler ausfallen könnte. Sie schmerzt aber auch deshalb, weil unverständlich blieb, warum zwar ein Großteil der eingesetzten Kohfidischer Spieler sich förmlich zerriss und aufopferungsvoll bis zum Schlusspfiff kämpfte, um doch noch zumindest einen Punkt ins Trockene zu holen – aber leider nicht alle. Und genau diese paar Prozent, die noch möglich gewesen wären, fehlten der Mannschaft letztlich zum Erfolg. Es wäre schade, wenn diese überwiegend noch ganz junge, sympathische Mannschaft daran scheitert, dass nicht alle einsehen wollen, wie sehr Fußball ein Mannschaftssport ist, bei dem man eigene Befindlichkeiten hinter das Wohl das Teams zurückstellen und bedingungslosen Kampfgeist zeigen muss. An diesem Nachmittag demonstrierte neben einigen anderen ganz besonders Klemens Grabler, wie vorbildlicher Sportsgeist auszusehen hat.

Die Niederlage in Rechnitz schmerzt aber auch, weil ein Schiedsrichter, der sein Handwerk ja eigentlich gut beherrscht, sich mit Fortdauer des Spieles zunehmend darauf konzentrierte, bei Einwechslungen auf die Bekleidungsvorschriften zu achten und mit der Gästebetreuerbank zu diskutieren. Für beide Seiten wäre es wohl besser gewesen, sich mehr auf das Spiel zu konzentrieren; dann hätte der Schiedsrichter möglicherweise besser beobachten können, dass auch im Amateurfußball zunehmend verletzungsgefährlicher agiert wird. Das abzustellen wäre die Hauptaufgabe der Spielleiter – und nichts anderes. Wenn das nicht passiert, arbeitet das Schiedsrichterkollegium eifrig daran mit, den burgenländischen Amateurfußball langsam, aber sicher als Breitensport zu Grabe zu tragen.

Mag. Franz Stangl

Zurück zur Übersicht
Unsere Sponsoren & Partner