33. Runde / ASK Kohfidisch : SC Wiesfleck

33. Runde / ASK Kohfidisch : SC Wiesfleck

Die Kohfidischer Serie von mittlerweile unglaublichen 20 Spielen ohne Niederlage hielt auch im Heimspiel gegen Wiesfleck, obwohl es bis zum Ende der ersten Halbzeit gar nicht danach aussah.

Zum einen lag das daran, dass die Gäste vor der Pause ihre Stärken voll ausspielten: Eine sichere, dicht gestaffelte Abwehr, in der übrigens zwei Ex-Kohfidischer (Banfalvi und Herics) zu den Stützen zählten, ein groß aufspielender Pfahnl, der im Mittelfeld die Fäden zog, und ein körperlich robuster und pfeilschneller Prochaska als Solospitze, der auch noch vor dem Tor sehr effektiv war, machten es Kohfidisch immens schwer. Und zum anderen agierte die Heimmannschaft anfangs auch so, als gäbe es gar keinen Gegner mehr, den man irgendwie fürchten und bekämpfen müsste – ohne entsprechende Rückversicherung in der Abwehr, ohne Nachdruck in den Zweikämpfen und ohne die zuletzt beim 7:0-Auswärtssieg in Kukmirn so deutlich sichtbare spielerische Leichtigkeit war Kohfidisch zwar mehr im Ballbesitz, doch nach 45 Minuten führte Wiesfleck mit 2:1, und das nicht unverdient. Schon in Minute drei enteilte Prochaska zum ersten Mal der einfach zu leichtfertig agierenden Defensive der Heimmannschaft und ließ Rene Wagner im Tor von Kohfidisch keine Chance. Nur wenige Minuten später ein ganz ähnliches Bild; diesmal konnten Wagner und das Metall der linken Torstange mit vereinten Kräften allerdings das Ärgste verhindern. Als Philipp Schuch aus einem direkt verwandelten Foulfreistoß von knapp außerhalb des Sechzehners der Ausgleich gelang (21.), schien Kohfidisch das Heft doch wieder in gewohnter Weise in die Hand zu bekommen. Doch nur sechs Minuten später bestrafte abermals Prochaska nach einer Pleiten-, Pech- und Pannenserie in der Kohfidischer Hintermannschaft die Heimischen für die vorerst an den Tag gelegte Liederlichkeit mit der neuerlichen Gästeführung. Zwar drückte Kohfidisch danach etwas mehr auf´s Tempo, kam auch zu einigen guten Strafraumszenen, und Wiesflecker Konter wurden zunehmend seltener – der Ausgleich gelang allerdings vor dem Gang in die Kabine nicht mehr.

Nach dem Wechsel bot sich zunächst für eine knappe Viertelstunde ein ganz ähnliches Bild. Kohfidisch zwar im Vorwärtsgang, aber deutlich zu fehleranfällig, um die Gästeabwehr knacken zu können. Erst ein Doppeltausch in Minute 57 – Csaba Csordas und Lukas Valika aus dem Spiel, Roland Raba und Adam Schreiner hinein – brachte die Trendwende. Plötzlich war mehr Entschlossenheit in den Aktionen, die Gäste wirkten zunehmend müde, und Kohfidisch versuchte nun mit Nachdruck, dem Ganzen doch noch die Wende zu geben. Und das gelang auch eindrucksvoll. Innerhalb weniger Minuten wurde die vorher so sicher wirkende Gästeabwehr gleich mehrmals regelrecht in ihre Bestandteile zerlegt. Vor allem Roland Raba als dreifacher Assistgeber sorgte über rechts für sehenswerte Aktionen: Zuerst bediente er mit einem idealen Zuspiel Benjamin Hupfer (63.), wenig später Markus Katona aus ganz ähnlicher Position (67.) – beide konnten aus kurzer Distanz relativ ungehindert einschießen. Und in Minute 73 setzte Hupfer nach einer schönen Ballstafette und Zuspiel von Roland Raba noch eins drauf zum vorentscheidenden 4:2. Kurz davor war der Kohfidischer Frühjahrsgoalgetter im Strafraum übrigens elferwürdig gefoult worden. Die Wiesflecker Angriffsbemühungen blieben im zweiten Durchgang – bis auf einen gefährlichen Distanzschuss von Prochaska – meist schon im Ansatz stecken, zu überlegen war Kohfidisch jetzt. Und schließlich hätte Raba seine tolle Leistung fast noch mit einem Treffer belohnt, sein Kracher vom Sechzehner ging aber nur an den rechten Pfosten.

Mit Halbzeit eins war Trainer Thek zwar alles andere als zufrieden, in Summe durfte man es aber sehr wohl sein. Nach dieser langen Meisterschaft und nach einer derartigen Siegesserie solch körperliche Fitness und derartige Moral zu demonstrieren ist mindestens so imponierend wie das Ergebnis selbst. Gratulation! Und jetzt wär´s natürlich toll, auch noch im letzten Meisterschaftsspiel der Frühjahrssaison kommenden Samstag in Rudersdorf ungeschlagen zu bleiben …

Mag. Franz Stangl
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