5. Runde / USV Rudersdorf : ASK Kohfidisch

5. Runde / USV Rudersdorf : ASK Kohfidisch

Nur zwei Tage nach dem Heimspiel gegen Deutsch Kaltenbrunn musste Kohfidisch zum aktuellen Tabellenführer nach Rudersdorf.

Dieses Auswärtsspiel sollte sich zu einer durchaus denkwürdigen Begegnung entwickeln, in der sich so viel ereignete, dass selbst eine Kurzfassung des Geschehens immer noch beachtlichen Raum einnimmt.

Bereits nach 13 Sekunden (!) ging Kohfidisch mit 1:0 in Führung. Vom Anstoß weg schlug Markus Katona einen weiten Ball in Richtung Rechtsaußenposition, der herauseilende Rudersdorf-Tormann Walter Wolf traf den Ball nicht richtig, Roland Raba flankte ideal zur Mitte und Benjamin Hupfer war mit dem Kopf zur Stelle. Und von diesem frühen Zeitpunkt weg bot sich dem Zuschauer eine ausgesprochen ansehnliche, rasante Partie, in der Kohfidisch endlich auf einen Gegner traf, der auch auf Offensive setzte. Kohfidisch konnte es sich nach der frühen Führung leisten, diesmal eher auf Abwarten zu spielen und mit schnellen Gegenstößen zu operieren. Eine meist weit aufgerückte Heimelf machte Kohfidisch Räume auf, die ideal genutzt werden konnten. Und die Truppe von Heinz Thek wirkte 48 Stunden nach dem Heimmatch gegen Kaltenbrunn überhaupt nicht müde, sondern hellwach und leichtfüßig und nahm die Angebote der Heimelf dankend an. So kam es laufend zu rassigen Szenenwechseln und immer wieder zu spannenden Strafraumsituationen. Kohfidisch nützte auch gleich seine zweite Gelegenheit zu einem weiteren Treffer. Nach einem Foul dreißig Meter vor dem Rudersdorfer Tor hob Nik Wukitsevits den Freistoß in den Strafraum, Philipp Schuch irritierte Torhüter Wolf ein wenig, brauchte aber den Ball gar nicht mehr zu berühren – der fand auch allein den Weg ins Tor (16.). Doch die Zweitoreführung hielt nicht lange, nach einer Unachtsamkeit in der Kohfidischer Defensive konnte Fuchs auf 1:2 verkürzen (21.). Kohfidisch ließ sich aber dadurch nicht aus der Ruhe bringen, im Gegenteil, immer wieder gelang es, durch aggressives Pressing Rudersdorf früh den Ball abzujagen und für Gefahr vor dem Gehäuse der Heimmannschaft zu sorgen. So auch in Minute 29, als Csaba Csordas nach einem Rudersdorfer Fehler beim Herausspielen an den Ball kam, die Abwehr gekonnt austanzte und ganz ruhig zum 3:1 für Kohfidisch einschob. Nur vier Minuten später gelang den Gästen erneut ein herrlicher Konter, wobei Benjamin Hupfer nur durch ein Foul am Torschuss gehindert werden konnte. Der Gefoulte verwertete den Strafstoß selber zum 4:1 (34.). Unmittelbar davor hatte Rudersdorf die Chance auf den Anschlusstreffer gehabt (Rene Wagner wehrte glänzend ab), nun lagen die Heimischen gar mit drei Toren zurück. Und es hätte noch viel schlimmer kommen können. Denn jetzt wirkte Rudersdorf total von der Rolle, Kohfidisch kam zu weiteren Großchancen. Benjamin Hupfer hätte noch zwei weitere Tore vor der Pause erzielen können. Andrerseits musste Hannes Polzer einmal auf der Gegenseite in letzter Sekunde mit einem perfekten Tackling intervenieren, um keinen weiteren Gegentreffer zulassen zu müssen.

Doch mit dem 1:4 zur Pause aus der Sicht von Rudersdorf war das Match noch keinesfalls gelaufen. Alfred Hitchcock hatte auch nach dem Seitenwechsel noch einiges an Spannungselementen zu bieten. Nach einem ganz ähnlich getretenen Freistoß wie der, welcher zum 2:0 geführt hatte, kam Rudersdorf auf 2:4 heran: Rene Wagner konnte zwar den gefinkelten Ball noch abwehren, den Abpraller verwertete aber Philipp Wolf per Kopf (57.). Und nur eine Minute später schwächte sich Kohfidisch selbst – nach einem Foul ließ sich Benjamin Hupfer zu einer Beleidigung seines Gegenspielers hinreißen und wurde dafür von Schiedsrichter Jandl, der vor der Pause ausgezeichnet gepfiffen hatte, im 2. Durchgang aber vorübergehend eine Schwächephase aufwies, des Feldes verwiesen. Nun folgten bange Minuten für Kohfidisch. Für etwa eine Viertelstunde hatte man alle Hände voll zu tun, um sich wieder zu sammeln und System ins Spiel zu bringen. Erst nach Minute 75 ging bei Kohfidisch auch in der Offensive wieder etwas. Csaba Csordas nutzte einen Konter in Minute 78, um wieder einen beruhigenden Dreitorevorsprung herauszuschießen. Doch nur vier Minuten später kam Rudersdorf noch einmal heran, der eingewechselte Kirisits verwertete einen Stanglpass für die Heimischen. Dem Tor war in der Entstehung allerdings eine klare Abseitsposition vorangegangen. Noch einmal warf Rudersdorf alles nach vorne, doch den Schlusspunkt in dieser Partie setzte Kohfidisch. Barna Harsanyi kam nach einer tollen Ungarnkombination – Roland Raba passte zur Mitte, Csaba Csordas stieg elegant über den Ball – zu seinem ersten Meisterschaftstreffer für Kohfidisch (89.).
Und dann war Schluss in einem Match, das dem neutralen Zuschauer alles bot, was ein Fußballspiel bieten kann.

Kohfidisch hatte diesmal sicher das nötige Glück des günstigen Spielverlaufs, aber trotzdem muss man der Mannschaft, die sicher noch das Donnerstagmatch spürte, zu einer tollen Leistung gratulieren. Jeder Einzelne holte alles heraus, was in ihm steckte – und genau das wäre die ideale Basis auch für weitere Erfolge. Alles Gute!

Mag. Franz Stangl
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