6. Runde / SV Güttenbach : ASK Kohfidisch

6. Runde / SV Güttenbach : ASK Kohfidisch

Nach der extremen Hitze der letzten Zeit präsentierte sich das Wetter am Tag des Nachbarschaftsderbys zwischen Güttenbach und Kohfidisch von seiner besten fußballerischen Seite, nämlich mit leichtem Regen und kühlen Temperaturen. Mit zwei Worten – ideales Fußballwetter, das die Akteure auf dem Platz auch dazu benutzten, um ansprechende Leistungen zu zeigen.

In Halbzeit eins dominierten die Gäste aus Kohfidisch von Beginn weg ganz eindeutig. Die heimischen Güttenbacher, bisher ganz toll in die neue Saison gestartet, kamen kaum aus der eigenen Spielhälfte heraus und zu keiner einzigen nennenswerten Torgelegenheit. Gefährlich wurden sie einzig bei den wenigen Eckstößen, die sich bei sporadischen Entlastungsangriffen ergaben. Aus ganz anderem Holz geschnitzt waren da die Kohfidischer, die mit konsequentem Forechecking die Heimmannschaft nicht zur Entfaltung kommen ließen und bei Ballbesitz gut nach vorne kombinierten. Da die Güttenbacher aber in ihrem Defensivverhalten durchaus Zweikampfstärke bewiesen, entwickelte sich ein ausgesprochen kampfbetontes und flottes Spiel. Kohfidisch fand trotz des großen Einsatzes der Heimmannschaft immer wieder Lücken in der Heimabwehr und erspielte sich schöne Chancen. Und nach tollem Pass in die Tiefe gelang Grabler, diesmal von Beginn an als Sturmpartner von Zupanicic aufgeboten, mit schönem Flachschuss am herausstürzenden Güttenbacher Schlussmann Kopicz vorbei das zu diesem Zeitpunkt (19. Spielminute) hochverdiente 1:0 aus Kohfidischer Sicht. Die Gäste gaben sich damit auch keineswegs zufrieden, sondern blieben bis zum Pausenpfiff konsequent am Drücker und hatten durch Zupanicic und Csordas weitere gute Möglichkeiten, beide scheiterten mit ihren tollen Schüssen aber am hervorragenden Güttenbacher Goalie. Auch bei zahlreichen turbulenten Strafraumszenen, vor allem nach Eckbällen, wollte der Ball nicht und nicht zu einem zweiten und vielleicht vorentscheiden Treffer ins Tor.

Nach der Pause präsentierte sich den Zusehern dann ein deutlich verändertes Bild. Kohfidisch war nun zu sehr auf das bloße Verwalten des Ergebnisses ausgerichtet und ließ den nötigen Nachdruck nicht nur im Spiel nach vorne vermissen, sondern machte die Räume auch im Mittelfeld nicht mehr so eng, wie das vor der Pause der Fall gewesen war. Zudem passierten jetzt wieder jene unnötigen Ballverluste, durch die sich die Kohfidischer wie schon in den letzten Runden das Leben selber schwer machten. Und so kam Güttenbach über unbändigen Kampfeswillen immer besser ins Spiel und wurde nach einer Stunde auch deutlich torgefährlicher. Plötzlich war auch Wagner im Kohfidischer Gehäuse ganz schön beschäftigt. Gegen Armin Kulovits blieb er aus kurzer Distanz zwar noch Sieger (70.), drei Minuten später war er aber gegen einen gezielten Schuss von Balogh machtlos. Freilich standen der Torschütze und zwei weitere Angreifer von Güttenbach in dieser entscheidenden Situation im Abseits, was der dafür zuständige Schiedsrichterassistent allerdings gar nicht sehen konnte, weil er nie auf Ballhöhe war. Über seine Leistung und die des Schiedsrichters, der noch in Hälfte eins tadellos gepfiffen hatte, ist es aber besser, nicht allzu viele weitere Worte zu verlieren, unparteiisch waren beide jedenfalls nicht. Das soll allerdings nichts beschönigen, Kohfidisch hatte das Spiel selber aus der Hand gegeben und konnte das Steuer in den verbleibenden 17 Minuten auch nicht mehr entscheidend herumreißen. Zwar wurden die Angriffsbemühungen jetzt wieder intensiviert, viel mehr als zwei gefährliche Kopfbälle nach Standardsituationen, die ihr Ziel nur knapp verfehlten, resultierten daraus leider nicht. Es blieb beim alles in allem durchaus gerechten Remis.

Kohfidisch hat jedenfalls nach einer tollen ersten Halbzeit zwei Punkte recht leichtfertig verschenkt. Andrerseits zeigten die Thek-Mannen 45 Minuten lang erneut, was in ihnen steckt. Jetzt fehlt nur noch die Fähigkeit, eine solche Leistung über 90 Minuten abzurufen oder zumindest so geschickt über eine ganze Spielzeit zu verteilen, dass ein schon „toter“ Gegner nicht wieder zum Leben erweckt wird. Die nächsten Spiele sind echte Gradmesser dafür, wie sehr die Mannschaft lern- und ausbaufähig ist; alles Gute!

Mag. Franz Stangl

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