7. Runde / ASK Kohfidisch : SV Rechnitz

7. Runde / ASK Kohfidisch : SV Rechnitz

Am 6. Oktober 2012 verlor Kohfidisch sein einziges Meisterschaftsheimspiel der Saison 2012/13, und zwar 3:4 gegen Markt Allhau. Am 31. August 2013 war es wieder so weit, Kohfidisch musste sich Rechnitz zu Hause 1:3 geschlagen geben.

Bleibt nur zu hoffen, dass es sich wie schon im letzten Jahr nur um eine einmalige Ausnahme handelt.
Schon in der Anfangsphase zeigten sich wieder Unsicherheiten in der erneut umgebauten Hintermannschaft von Kohfidisch (Stefan Gaal war gesperrt, Kevin Augustin spielte zum ersten Mal von Beginn an, und zwar rechts in der Viererabwehrkette), doch Balasz Racz verzog seinen Schuss aus kurzer Distanz. Im Gegenzug hätte Csaba Csordas nach Flanke von rechts beinahe per Kopf den frühen Führungstreffer für die Heimmannschaft erzielt, doch auch er verfehlte sein Ziel. Einen weiteren Abstimmungsfehler in der Kohfidischer Verteidigung nützten die Gäste in Minute 9 dann aber eiskalt aus, Marin Nimac umspielte noch Torhüter Rene Wagner und schob aus kurzer Distanz ungehindert zum 0:1 ein. Erst nach etwa einer Viertelstunde kam Kohfidisch langsam auf Touren, erspielte sich eine deutliche Feldüberlegenheit und auch gute Einschussmöglichkeiten, doch nach schönen Kombinationen über rechts vergaben Benjamin Hupfer und Nik Wukitsevits die besten davon, beide Schüsse gingen über das Gästegehäuse. Und in Minute 25 blieb die Pfeife des sonst nicht schlecht agierenden Schiedsrichters stumm, als Benjamin Hupfer in aussichtsreicher Position niedergestoßen wurde. Hier hätte es wohl Elfmeter und eventuell sogar Torraub-Rot geben müssen. So aber blieb es bis zur Pause beim 0:1-Rückstand aus Sicht der Heimmannschaft.

Nach dem Wechsel änderte sich zunächst nichts am Charakter des Spiels. Kohfidisch erspielte sich viel Ballbesitz, doch ohne den nötigen Nachdruck zu entwickeln; und vor allem gelangen die entscheidenden letzten Pässe vor dem Tor nicht. Als Markus Katona in Minute 56 nach seinem zweiten Foul mit Gelb-Rot vom Platz geschickt wurde (wobei dieses zweite Foul durchaus gelbwürdig war, die erste Verwarnung allerdings völlig ungerechtfertigt ausgesprochen wurde – auch mit nur zwei, dafür aber gravierenden, Fehlentscheidungen kann ein Schiedsrichter ein Match durchaus beeinflussen; aber auch Schiedsrichter sind natürlich nur Menschen!), wirkte das für Kohfidisch gar nicht wie ein Schock, sondern wie ein Weckruf. Denn schon wenige Augenblicke später gelang endlich der verdiente Ausgleich, der schon mehrmals in der Luft gelegen war: Gegen einen herrlichen Schuss von Nik Wukitsevits war Gästetorhüter Taschler chancenlos (59.)! In Unterzahl schien Kohfidisch nun plötzlich entschlossener. Ob es die richtige Entscheidung war, jetzt alles auf eine Karte zu setzen und sich weiter nach vorne zu öffnen? Im Nachhinein ist man bekanntlich immer klüger, auf jeden Fall wurden die Chancen vorne nicht genutzt (so verköpfelte zum Beispiel Roland Raba aus kürzester Distanz!), und Tore, die man nicht schießt, bekommt man eben. Nach einem schlimmen Abwehrfehler traf Soltic zur neuerlichen Führung für die Gäste (70.). Und nun drohte Kohfidisch auseinanderzubrechen. Gegen eine sich langsam auflösende Defensive der Heimmannschaft kam Rechnitz in Minute 80 durch Nimac zu einem dritten Treffer, Pfahnl hatte nur Sekunden später ein weiteres Tor auf den Beinen, Kevin Augustin konnte auf der Linie retten. Schließlich war doch wieder so etwas wie ein leichtes Aufbäumen von Kohfidisch erkennbar, doch am Resultat änderte sich nichts mehr.

Für diese unerwartete Pleite gibt es sicher mehrere Gründe. Die Schwächen in der Defensive allein den agierenden Abwehrspielern anzulasten wäre sicher zu einfach und zu billig. Im Unterschied zu den stabilen Leistungen im Frühjahr fehlen Kohfidisch nicht nur die im Sommer abgegebenen Adam Schreiner sowie Jürgen Löffler, sondern auch der verletzte Jan Zsifkovits und zuletzt auch immer wieder gesperrte Abwehrspieler. 5 Ausschlüsse in 7 Spielen machten es unmöglich, auf eine stets gut eingespielte Viererkette zu vertrauen. Doch Probleme gibt es nicht nur in der Abwehr. Ganz vorne fehlen die Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit des Frühjahrs, vieles wirkt verkrampft, nicht zuletzt wohl wegen des selbst auferlegten Drucks, unbedingt gewinnen zu wollen bzw. zu müssen. Auch das nötige Quäntchen Glück war bisher nur selten hold. Und in der Mitte wird zu wenig intensiv gerackert und gekämpft; nur schön spielen zu wollen ist zu wenig in dieser extrem ausgeglichenen Liga. Will man wieder erfolgreich sein, dann wird Kohfidisch sich im Kollektiv seiner Stärken bewusst werden und den Erfolg erzwingen müssen. Diesen unbedingten Willen, gemeinsam zum Erfolg zu kommen, hat man gegen Rechnitz vermisst. In Oberdorf und zu Hause gegen Eltendorf wird er notwendig sein.

Mag. Franz Stangl

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