7. Runde / ASKÖ Kohfidisch - Kampfmannschaft:SV Stuben

7. Runde / ASKÖ Kohfidisch - Kampfmannschaft:SV Stuben

Nach den bisher wenig erfolgreichen Auswärtsspielen misslang Kohfidisch nach zwei Heimsiegen auch der dritte Heimauftritt, denn man musste sich Stuben nach einer 2:0-Pausenführung noch 2:3 geschlagen geben.

ASKÖ KOHFIDISCH – SV STUBEN 2:3 (2:0)

Nach den bisher wenig erfolgreichen Auswärtsspielen misslang Kohfidisch nach zwei Heimsiegen auch der dritte Heimauftritt, denn man musste sich Stuben nach einer 2:0-Pausenführung noch 2:3 geschlagen geben. Damit ist das Team rund um Trainer Christoph Herics schon nach sieben Spieltagen weit weg von jenen Tabellenplätzen, die man ursprünglich ins Visier genommen hatte.

In den ersten 45 Minuten war die Kohfidischer Fußballwelt allerdings noch in Ordnung. Nach der 0:2-Niederlage in Schlaining schien alles angerichtet für eine großartige Rehabilitierung. Das Heimteam startete aggressiv, ließ Ball und Gegner gut laufen und hatte vor der Pause auch das nötige Glück des Tüchtigen. Denn während die Gäste ihre wenigen Möglichkeiten nicht nutzen konnten (einmal scheiterte Dumbovic, der ganz allein vor Rene Wagner auftauchte, am Kohfidischer Torhüter, ein anderes Mal knallte Stelzer einen Ball in aussichtsreicher Position über das Gehäuse), gelangen den Kohfidischern nicht nur gute Aktionen, sondern auch zwei Tore: Zunächst verwertete Goalgetter Zoltan Jozsi einen Elfmeter, nachdem er selbst von Strohmeyer gefoult worden war (21.), und eine Minute vor der Pause schloss Klemens Grabler eine herrliche Ballstafette mit schönem Schlenzer Richtung kurzes Kreuzeck zum 2:0 ab. In dieser Phase lag Stuben schon ein wenig in den Seilen, der Pausenpfiff verhinderte allerdings einen weiteren Sturmlauf des Heimteams und mögliche weitere Treffer.

Die Gäste drehten dann in der Halbzeitpause aber an den richtigen Schrauben. Einerseits agierte Simon jetzt an der rechten Flanke (nachdem er noch vor dem Wechsel im zentralen Mittelfeld eingesetzt war), andrerseits brachte man nun jene Aggressivität auf den Platz, die in den ersten 45 Minuten Kohfidisch ausgezeichnet hatte. Umgekehrt schienen etliche heimische Spieler das Spiel im Kopf schon abgehakt zu haben. Denn plötzlich war man immer einen Schritt zu langsam, erwischte keine zweiten Bälle mehr, verlor vermehrt die Zweikämpfe und konnte kaum nennenswerte Akzente in der Offensive setzen. Die logische Folge dieser Tremdumkehr war der Anschlusstreffer in der 57. Minute, als Ablinger nach schöner Vorarbeit von Simon aus kurzer Distanz zum 2:1 einschoss. Mit diesem Treffer glaubten die Gäste nun noch verstärkt an ihre Chance, während die Heimmannschaft zusehends verunsicherter ans Werk ging. Die Körpersprache vieler Spieler sprach Bände: Bei Kohfidisch sah man nun zunehmend gesenkte Köpfe bzw. Spieler, die mit sich und noch mehr mit Mitspielern haderten, bei den Gästen hingegen wurden weitere Kräfte wach und in ein flottes Angriffsspiel umgemünzt. Als verdienter Lohn für diese Bemühungen gelang Stuben in Minute 70 durch Stelzer der Ausgleich, wieder kam die Vorarbeit von der rechten Seite. Erst jetzt schien Kohfidisch aus seiner zwischenzeitlichen Lethargie ein wenig zu erwachen. Es dauerte aber bis zur 85. Minute, ehe die Kohfidischer ihre einzige Torgelegenheit nach der Pause vorfanden: Zuerst scheiterte Marcel Pani bei seinem Kohfidischer Debut an Gästetorhüter Fiala, den Abpraller köpfelte Kevin Hasler neben das Gehäuse. Und so kam es eben, wie es kommen musste: In der Nachspielzeit konnte Rene Wagner einen weit getretenen Freistoß nur kurz wegfausten, sodass Ablinger etwa vom Elfmeterpunkt kaum Mühe hatte, den Stubener Siegtreffer zu erzielen.

Nach dem Schlusspfiff herrschte bei den Kohfidischer Fans ein wenig so etwas wie Weltuntergangsstimmung. In sportlicher Hinsicht scheint das aber nicht berechtigt: Natürlich ist die Punkteausbeute nach sieben Meisterschaftsspielen mehr als bescheiden, aber andrerseits hat die Kohfidischer Mannschaft schon in der neuen Saison mehrfach ihre spielerischen Fähigkeiten bewiesen, unter anderem ja auch in der ersten Halbzeit gegen Stuben. Der Sieg gegen Tabellenführer Jennersdorf, der sonst noch keinen einzigen Punkt abgeben musste, liegt erst drei Wochen zurück. Es ist also mit dieser Mannschaft einiges möglich, sodass man wohl kaum von einer echten Krise sprechen kann. Zumindest von keiner sportlichen, eher schon von einer Einstellungskrise. Den Verfasser dieser Zeilen hat am Fußball immer besonders fasziniert, dass er im Gegensatz zu Einzelsportarten von den einzelnen Akteuren nicht nur individuelles Können verlangt (und das ist zweifellos in Kohfidisch ausreichend vorhanden), sondern auch die Bereitschaft, dieses in den Dienst eines Teams zu stellen, sich unterzuordnen und nicht nur sein eigenes Bestes zu geben, sondern das Beste für die Mannschaft. „Viribus unitis“: mit vereinten Kräften, das war einmal das Motto einer erfolgreichen Kohfidischer Landesligamannschaft. Vielleicht sollten sich das alle im Kohfidischer Verein Involvierten in den kommenden Wochen verstärkt hinter die Ohren schreiben. Dann wird der zurückkehrende sportliche Erfolg nicht lange auf sich warten lassen.

Mag. Franz Stangl

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