7. Runde / SV Eberau : ASK Kohfidisch

7. Runde / SV Eberau : ASK Kohfidisch

In der 7. Runde setzte es für Kohfidisch nach drei Siegen und drei Unentschieden die erste Niederlage in der 2. Liga Süd, und zwar auswärts in Eberau. Zusammenfassend kann man wohl sagen, dass das klare 0:3 absolut vermeidbar gewesen wäre, denn als Übermannschaft präsentierte sich auch die Heimmannschaft nicht – was an sich ja schon einiges über die in Summe schwache Leistung der Gäste aussagt.

Das Match begann praktisch mit 0:1 aus Kohfidischer Sicht. Denn nach nur knapp mehr als 60 Sekunden geriet ein Rückpass von Zsifkovits auf Torhüter Wagner zu kurz, Eberaustürmer Pani nutzte die Gunst des Augenblicks und schob relativ problemlos zum Führungstreffer ein. Nur langsam erfing sich Kohfidisch von diesem Auftaktschock, man wirkte zunächst stark verunsichert, nach vorne gelang kaum etwas, und in der Viererabwehrkette mühte man sich mit den herumwirbelnden, schnellen Spitzen der Heimmannschaft mehr, als einem lieb war. Denn Eberau konnte mit der Führung im Rücken ganz offensichtlich genau das Spiel spielen, das man sich vorgenommen hatte: Kohfidisch mit aggressivem Zweikampfverhalten nicht zur Entfaltung kommen lassen und mit weiten Pässen auf die Angreifer für Gefahr sorgen, was besonders in dieser Anfangsphase gut gelang. Mit geordnetem Spielaufbau gab sich die Heimmannschaft nicht wirklich ab. Nur sehr zeitverzögert fand auch Kohfidisch ins Match und hätte nach einer guten Viertelstunde fast wie aus dem Nichts zum Ausgleich kommen können: Beim ersten schönen Angriff bot sich gleich eine Mehrfachchance, als zunächst Valikas Schuss von einem Eberauer Verteidiger (seiner Hand?) an die Stange abgelenkt wurde, der Nachschuss von der Linie weggeschlagen werden konnte und der Ball beim dritten Versuch neben dem Tor landete. Ab diesem Zeitpunkt besann sich Kohfidisch gelegentlich seiner Stärke, den Ball in den eigenen Reihen zu halten und mit schnellem Kombinationsspiel vor das Eberauer Tor zu kommen. Auch bei Standardsituationen wurde man gefährlich, doch Tor wollte keines gelingen, auch Csordas nicht, der in Dribblings mehrmals sein Können aufblitzen ließ, bei seinen Abschlüssen aber nicht vom Glück verfolgt war. Ja, und zwischendurch konterte Eberau brandgefährlich. Ein echter Sitzer wurde vergeben, doch schließlich nahm Pani in Minute 43 ein zweites Geschenk der Gäste dankend an – Hannes Polzer und Torhüter Wagner hatten einander so stark behindert, dass der Ball fast von alleine den Weg ins Kohfidischer Tor fand.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich nichts Grundlegendes. Viel zu selten versuchten die Gäste, ihr Spiel zu spielen, allzu oft ließ man sich das Kick-and-Rush der Heimmannschaft aufzwingen, für das man nicht die geeigneten Spielertypen zur Verfügung hat. Ein attraktives Match entwickelte sich dementsprechend nicht gerade, konstruktive Spielzüge über mehrere Stationen gab es nur selten. Eine der wenigen schönen Kombinationen brachte Kohfidisch in Minute 56 dem Anschlusstreffer nahe, doch Krutzlers Schuss landete wieder am Pfosten, nicht im langen Eck. Mehr Glück hatten da schon die Eberauer, denn in Minute 76 traf der eingewechselte Winkelbauer nach einem Eckball per Kopf die Querlatte – und diesmal sprang der Ball zehn Zentimeter hinter der Linie auf und erst dann aus dem Tor, Eberau führte damit 3:0. Auch die letzten verzweifelten Bemühungen der Kohfidischer, wenigstens eine Resultatskorrektur zu erreichen, versandeten, und im Endeffekt hatte man sogar noch Glück, dass Eberau zahlreich sich bietende Konterchancen gegen weit aufgerückte Gäste in dieser Phase viel zu wenig konsequent zu Ende spielte. So blieb es beim 3:0, einem Resultat, das nicht ganz die gezeigten Leistungen widerspiegelt, aber doch deutlich zum Ausdruck bringt, welche Mannschaft an diesem Nachmittag das Spielglück mehr für sich zu erzwingen wusste. Den Kohfidischer Spielern muss man schon den Vorwurf machen, dass in Summe mit zu wenig Leidenschaft und Laufbereitschaft ein Umschwung angestrebt wurde, flottes Kombinationsspiel mit viel Bewegung war nur ganz selten zu sehen. Das heißt nicht, dass gar kein Bemühen zu spüren gewesen wäre – aber sich in erster Linie auf einen zugegebenermaßen unglücklichen Spielverlauf auszureden, ist ganz eindeutig zu wenig.

Die an diesem Tag wirklich alles andere als berauschende Leistung auf dem Feld rechtfertigt aber sicher keine Verbalattacken gegen Mannschaft und Betreuerstab. Was die Kohfidischer Mannschaft, in der ein guter Kern steckt, jetzt braucht, sind positive Fanunterstützung und sachliche Kritik, die weiterhilft – und das wünsche ich ihr vor den schweren Aufgaben der nächsten Wochen.

Mag. Franz Stangl
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