9. Runde / ASK Kohfidisch : SV Eltendorf

9. Runde / ASK Kohfidisch : SV Eltendorf

Im Heimspiel gegen die als Meisterschaftsfavorit Nummer 1 gestarteten Eltendorfer kehrte der zuletzt gesperrte Markus Katona ebenso in die Kohfidischer Mannschaft zurück wie der am letzten Wochenende in New York weilende Rene Wagner. Abgesehen davon ging die Thek-Truppe mit weitgehend unveränderter Formation in das Schlagerspiel.

Im ersten Viertel des Spieles dominierten die Gäste klar und kamen auch zu guten Gelegenheiten. Die individuelle Klasse der Eltendorfer Spieler war deutlich erkennbar, es wurde gut kombiniert sowie mit viel Laufarbeit und defensiver Zweikampfstärke weitgehend verhindert, dass Kohfidisch ins Spiel finden konnte. Die heimischen Spieler standen auch zu weit weg von ihren Gegnern, waren stets zum – noch dazu zu späten – Reagieren gezwungen und kamen gar nicht richtig in die Zweikämpfe. Zweimal gelang es Eltendorf, mit überraschenden Pässen in die Tiefe die Abwehrzentrale von Kohfidisch geschickt auszumanövrieren. Doch gegen den allein anstürmenden Pipino konnte sich Rene Wagner auszeichnen, während wenige Minuten später Hafner ebenfalls völlig alleinstehend über das Kohfidischer Gehäuse bombte. In Minute 17 fiel dann aber doch der Führungstreffer der Gäste, wenn auch in seiner Entstehung glücklich: Nach einem Angriff über die rechte Seite und einem gefährlichen Stanglpass von Glaser zur Mitte spitzelte Hannes Polzer bei seinem Rettungsversuch den Ball unglücklicherweise zum 0:1 in die eigenen Maschen. Zu diesem Zeitpunkt war diese Führung allerdings hochverdient. Doch sie wirkte eher wie ein Weckruf für das Heimteam. Kohfidisch gelang es in weiterer Folge, das Spiel mehr und mehr offen zu halten. Ja, schon vor der Pause erkämpfte sich das Heimteam in einer zunehmend flotteren und sehenswerteren Partie Feldvorteile, ließ keine Gästechancen mehr zu und kam vor dem Wechsel zumindest zu einigen Halbchancen. Es waren vorerst vor allem Distanzschüsse, mit denen es Kohfidisch probierte. Den besten davon, abgefeuert von Nik Wukitsevits, konnte Gästekeeper Weber bravourös über die Latte lenken. Knapp vor dem Pausenpfiff wäre aber wohl auch der glänzend disponierte Eltendorf-Tormann geschlagen gewesen, doch ein toller Freistoß von Csaba Csordas strich ganz knapp an der linken Außenstange vorbei.

Nach der Pause blieb das Tempo hoch und die Begegnung weiter sehenswert. Nun spielte aber eigentlich nur noch eine Mannschaft, nämlich Kohfidisch. Tormann Rene Wagner blieb bis auf einen Distanzschuss weitgehend arbeitslos und bewegte sich meist vor seinem Strafraum als Anspielstation für seine Vorderleute, während ein Angriff von Kohfidisch nach dem anderen in Richtung Eltendorfer Strafraum rollte. Über weite Strecken der zweiten Halbzeit wurde aber von den Gästen so geschickt verteidigt, dass sich wirklich zwingende Chancen kaum ergaben. Erst in der letzten Viertelstunde, als Kohfidisch über mehr Kraftreserven zu verfügen schien und spritziger wirkte, begann die Eltendorf-Festung zu wanken. Benjamin Hupfer enteilte in Minute 75 der Verteidigung und scheitere aus ganz kurzer Distanz an Weber. Von dieser Szene an war mehrmals einiges los im Eltendorfer Strafraum, doch Weber erwischte einen exzellenten Tag und hielt seinen Kasten rein, auch bei einem fast perfekten Schuss von Csaba Csordas. Und als Kohfidisch in der Nachspielzeit alles nach vorne warf, gelang Eltendorf aus einem Konter noch das 2:0 durch Acosta, diesmal ganz entgegen dem Spielverlauf, dem ein Unentschieden entsprochen hätte.

Die Kohfidischer Fans hatten ein gutes Match ihrer Mannschaft gesehen, aber leider mit dem falschen Ergebnis. Und auch wenn man dem Team um Trainer Heinz Thek nicht wirklich einen Vorwurf machen kann, so fällt doch gegenüber dem Erfolgsrun im Frühjahr auf, dass es in keiner Formation wirklich so rund läuft wie gewünscht. Aber noch ist die Meisterschaft lang und nichts verloren – wenn alle an sich glauben und an sich selber arbeiten, dann ist durchaus noch etwas möglich.

Und noch ein Nachsatz zu Schiedsrichter Qoraj, der an sich ein umsichtiger und guter Spielleiter war: Es ärgert einen leider zunehmend, dass formale Kleinigkeiten (wie: wo wärmt jemand auf, wann betritt jemand das Spielfeld und dergleichen) von Schiedsrichtern viel wichtiger genommen werden als ihr eigentliches Kerngeschäft, nämlich die Spieler vor Attacken des Gegners zu schützen. Dass ein Wechselspieler Gelb bekommt, weil er vielleicht einen Moment zu früh das Feld betritt, und umgekehrt ein rotwürdiger Ellbogencheck gegen das Gesicht von Markus Katona ungeahndet bleibt, darf nicht sein. Und dass bei 0:1 ein wohl absichtliches Handspiel im Strafraum der Gäste übersehen wurde, hinterlässt ebenfalls einen schalen Beigeschmack – es war auch nicht zum ersten Mal in diesem Herbst, dass solche Elfer gegen Kohfidisch gegeben werden, für Kohfidisch aber nicht.

Mag. Franz Stangl
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