9. Runde / SC Herz Pinkafeld : ASK Kohfidisch

9. Runde / SC Herz Pinkafeld : ASK Kohfidisch

Kohfidisch konnte eine Woche nach einer überzeugenden Vorstellung gegen Stuben bei Tabellenführer Pinkafeld, der bisher das Punktemaximum auf seinem Konto hat, keine ähnlich starke Leistung abrufen und verlor auswärts 1:2. Allerdings wurde dabei eine ganz große Chance verspielt, denn vor allem nach der Pause wäre einiges drinnen gewesen.

Die Heimmannschaft startete ganz stark und mit dem Selbstvertrauen des unangefochtenen Leaders in das Match. Mit Aggressivität in den Zweikämpfen und großer Lauffreudigkeit wurden Kohfidischer Versuche, ins Spiel zu kommen, meist schon im Ansatz vereitelt. Zwar hielten die Gäste durchaus dagegen, aber irgendwie hatte man stets das Gefühl, die Pinkafelder seien um den einen entscheidenden Schritt schneller und um den Tick noch aggressiver als der Gegner. Außerdem hatte die Heimmannschaft mit Madl und Kerschbaumer im Mittelfeld und De Paula im Angriff drei herausragende Einzelkönner im Team, die trotz aller Bemühungen von Kohfidisch nie ganz in den Griff zu bekommen waren. Allerdings, und das spricht an sich wieder für das Kohfidischer Defensivverhalten, richtig gefährlich wurde Pinkafeld in den ersten 30 Minuten nur einmal, als De Paula nach einem schlimmen Fehlpass des ansonsten aufopferungsvoll kämpfenden Gaal den Ball knapp über das Gehäuse von Wagner bombte. Abgesehen davon wogte das Spiel hin und her, bot rassige Zweikämpfe mit einem leichten Übergewicht für die Heimischen, aber kaum Torszenen. Erst in der Endphase der 1. Halbzeit wurden dann auch die Strafräume erobert. Nach einem schönen Alleingang von Hupfer über links spitzelte zunächst der Kohfidischer Hannes Polzer den Ball ganz knapp am Pinkafelder Tor vorbei (35.). Praktisch im Gegenzug traf Madl zum nicht unverdienten Pinkafelder Führungstreffer, indem er im Fallen das runde Leder an Wagner vorbei ins Kohfidischer Gehäuse hob. Weitere drei Minuten später hatte Pinkafeld großes Glück, als nach einer geschickten Eckballvariante Csordas am Elfer an den Ball kam, aber einen Pinkafelder auf der Torlinie so anschoss, dass der Torerfolg ausblieb. Und in Minute 41 übersah der Schiedsrichter ein elfmeterreifes Vergehen des Pinkafelder Schlussmannes Freitag, der beim Herauslaufen Hupfer aus dem Weg räumte. Und so kam es, wie es kommen musste: Eine Minute vor dem Pausenpfiff befand sich die Kohfidischer Defensive schon im Tiefschlaf, und so konnte Madl nach einer Freistoßflanke von rechts völlig ungehindert zum 2:0 einköpfen.

Damit schien das Spiel, nicht zuletzt wegen der in der ersten Halbzeit gezeigten Leistungen, zumindest vorentschieden. Doch gleich nach dem Wechsel brachte der Pinkafelder Torhüter Freitag Kohfidisch zurück ins Spiel: Hupfer wurde in aussichtsreicher Position schön freigespielt, aber von Freitag derart ungestüm attackiert, dass es dafür nicht nur den (längst) fälligen Elfer gab, sondern für den Tormann auch die Rote Karte. Csordas verwertete den Strafstoß ganz sicher (49.). Damit blieb Kohfidisch fast eine ganze Spielhälfte Zeit, um gegen 10 Pinkafelder noch den Ausgleich zu schaffen – oder sogar mehr. Was dann folgte, war aber alles andere als ein fulminanter Sturmlauf der Gäste. Pinkafeld stand jetzt sehr tief, machte die Räume eng und blieb weiter aggressiv. Aber Kohfidisch agierte auch viel zu wenig druckvoll, um die dezimierten Gäste wirklich in Bedrängnis zu bringen. Der Ball wurde viel zu viel in die Breite geschoben, auch bei einfachen Zuspielen wurden zu viele Abspielfehler gemacht und vor allem suchte man viel zu selten den Abschluss. Wirklich Gefährliches blieb absolute Mangelware, ein, zwei harmlose Schüsse aus der Distanz und ein Kopfball von Löffler, der am langen Eck vorbeiging, können als einzige „Highlights“ genannt werden. Bezeichnend, dass Pinkafeld in numerischer Unterlegenheit die größte Chance in der zweiten Halbzeit vorfand – Kerschbaumer vergab in der Nachspielzeit alleine gegen Wagner die Gelegenheit zur endgültigen Entscheidung. Interessant auch, dass dies eigentlich der einzige Ball war, den Wagner in 90 Minuten abwehren musste, bei den zwei Toren war er chancenlos gewesen.


Der Pinkafelder Sieg war alles in allem nicht unverdient. Aus Kohfidischer Sicht wäre aber auf jeden Fall mehr drinnen gewesen. Mit einer ähnlichen Leistung wie gegen Stuben und mit unbändigem Siegeswillen hätte man den Pinkafeldern sicher ein Bein stellen können. So aber bleibt die Erkenntnis, dass die Kohfidischer Leistungen noch zu inkonstant sind – daran muss gearbeitet werden, wenn man wirklich um die vordersten Plätze mitspielen will.

Mag. Franz Stangl

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