ASKÖ Kohfidisch - Kampfmannschaft : ASKÖ Klingenbach - Kampfmannschaft

Auch im dritten direkten Abstiegskandidatenduell hintereinander zog Kohfidisch den Kürzeren. Gegen den aktuellen Tabellenletzten Klingenbach verlor Kohfidisch zu Hause 1:3 – und der Sieg der Gäste, man muss es leider sagen, war nicht etwa glücklich, sondern durchaus verdient.


Für Klingenbach bot das Match die allerletzte Chance, mit einem Sieg die Hoffnung auf den Ligaerhalt doch noch am Leben zu erhalten. Umgekehrt hätte sich Kohfidisch mit einem Heimsieg aller Abstiegssorgen entledigen können. Der Druck, der dementsprechend auf beiden Mannschaften lastete, schien die Gäste eher zu beflügeln, das Heimteam hingegen eher zu hemmen. Klingenbach begann forsch und mit entsprechend deutlicher Körpersprache, während Kohfidisch von Beginn an nicht den Eindruck machte, so recht an sich und das eigene Können zu glauben. Nicht von ungefähr gingen die Gäste daher schon früh in Führung. Nach einer blitzsauber vorgetragenen Direktkombination über ihre rechte Angriffsseite kam der Ball präzise zur Mitte, und der körperlich sehr präsente Rypak verwertete trotz Bedrängnis souverän aus kurzer Distanz (13.). Auch in weiterer Folge wirkten die Gäste gefährlicher, spielten zielstrebiger und besaßen vor allem bei Zweikämpfen „im ersten Stock“ die absolute Lufthoheit. Da aber Kohfidisch nur selten das flotte Direktspiel am Boden suchte, sondern immer wieder eher einfallslos Bälle nur hoch nach vorne spielte, fiel es den Gästen recht leicht, Kohfidischer Angriffe schon im Keim zu ersticken. Gelungene Aktionen des Heimteams, dem man das Bemühen nicht absprechen konnte, blieben meist Stückwerk, erspielte Torchancen echte Mangelware. Erst knapp vor dem Pausenpfiff, als Kohfidisch den Druck etwas erhöhte und dabei andeutete, wie man diesen körperlich robusten Gegner ausspielen könnte, kam das Heimteam zu einer echten Ausgleichsmöglichkeit, doch Kevin Hasler scheiterte am herausstürzenden Gästetormann Schuller.

Die zweite Halbzeit begann noch ernüchternder, als die erste geendet hatte. Inzwischen fehlte auch Michael Wölfer verletzungsbedingt, er hatte in den wenigen ansprechenden Phasen vor dem Wechsel noch zu den Antreibern im Kohfidischer Spiel gezählt. Eine knappe Viertelstunde lang dominierte Klingenbach jetzt nach dem Seitenwechsel nahezu nach Belieben, vor allem über die linke Kohfidischer Seite rollte Angriff um Angriff in Richtung des heimischen Gehäuses. Zunächst rettete nach schöner Gästeaktion noch die Querlatte für den schon geschlagenen Rene Wagner, in Minute 53 erzielte der starke Kozak dann aber den zweiten Klingenbacher Treffer. Kurioserweise brach das aber den Kohfidischer Willen nicht endgültig, sondern im Gegenteil, plötzlich war etwas mehr Leben in der Heimmannschaft. Als ein guter Kopfball von Kapitän Philipp Schuch auf der Torlinie nur unter Zuhilfenahme der Hand weggeschlagen werden konnte, verwertete Julian Binder den dafür verhängten Strafstoß bombensicher (56.). Nun folgte die stärkste Phase im Spiel von Kohfidisch. Zweimal lag der Ausgleich – und damit eine mögliche Wende im Spiel – in der Luft, beide Male konnte der eingewechselte Marcel Pani den Ball aber nicht im gegnerischen Tor unterbringen: einmal nach schöner Kombination über Thomas Polzer und Kevin Hasler (der vielleicht überhaupt schönsten Kohfidischer Angriffsaktion in diesem Spiel), ein anderes Mal nach weitem Zuspiel von Thomas Polzer. Und so kam es wieder einmal wie so oft in letzter Zeit: Mit einem Traumtor – Grafl traf per Volley aus gut 25 Metern genau unter die Querlatte (84.) – entschieden die Klingenbacher ein paar Minuten vor dem Ende das Match endgültig für sich.

Damit war für Kohfidisch die dritte Chance in Serie vertan, sich aller Abstiegssorgen zu entledigen. Die Mannschaft wirkte leider weder körperlich noch mental stark genug, um diese Herausforderung zu meistern. Einige wichtige Spieler fehlten entweder verletzungs- oder gelbsperrebedingt, andere sind nicht in der Form, wie man sie gerade in solchen Spielen brauchen würde. Das ist kein Vorwurf, im Gegenteil; dass dieses Kohfidischer Team es überhaupt so weit gebracht hat, in der Burgenlandliga spielen und den Klassenerhalt schaffen zu können, war nur durch eine Reihe von überdurchschnittlichen Kraftanstrengungen zu erreichen. In der entscheidenden Phase fehlte oft das nötige Glück, jetzt mangelt es auch an den nötigen Reserven. Trotzdem wäre es jetzt falsch zu resignieren; vor der letzten Runde kann Kohfidisch es immer noch aus eigener Kraft schaffen, wenn die Mannschaft noch einmal, wie schon so oft, über sich selbst hinauswächst. Dafür alles Gute!

Mag. Franz Stangl

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