ASKÖ Kohfidisch - Kampfmannschaft : ASV Siegendorf - Kampfmannschaft

Wie schon vor vierzehn Tagen gegen die Mattersburg Amateure verlor Kohfidisch auch das Heimspiel gegen Siegendorf mit 0:3. Aber was für ein Unterschied im Spielverlauf: Während gegen den Tabellenführer aus Mattersburg bis zum Schluss auf Augenhöhe agiert wurde und das Match bis zu den zwei ganz späten Toren der Gäste offen und spannend blieb, bestand diesmal ein Klasseunterschied zwischen den beiden Teams, sodass die Begegnung eigentlich schon viel zu früh entschieden und in Halbzeit zwei spannungslos war.

Nur zu Beginn der ersten Halbzeit hielt Kohfidisch mit viel Kampfgeist die Partie offen. Doch schon in Minute neun deuteten die Gäste erstmals ihr großes Können an, spazierten mit perfektem Direktspiel nahezu ungehindert durch die heimischen Abwehrreihen, Ivanovic schoss aber am langen Eck vorbei. Allerdings war in dieser Aktion schon zu erkennen, dass Kohfidisch dem starken Gegner diesmal kaum etwas entgegenzusetzen hatte. Denn während die Gäste auf allen Positionen bärenstark agierten und ein sehenswertes Pressing samt blitzartigem Umschaltspiel präsentierten, fand kaum jemand in den heimischen Reihen zu seiner sonstigen Form. Man war spielerisch klar unterlegen und kam auch nicht in die Zweikämpfe, zu geschickt entzogen sich die Gäste, die umgekehrt selber jeden Raum des Gegners sofort zumachten, einem möglichen Gegenpressing, schalteten nach Balleroberung blitzschnell um und rissen Riesenlöcher in die taktisch gesehen viel zu hoch stehende Kohfidischer Defensive. Und so musste Kohfidisch in Hälfte eins nicht nur zwei Gegentreffer einstecken, die wie auf dem Reißbrett konstruiert schienen und einander ähnelten (auch wenn in Minute 13 mit Kubus und in Minute 35 mit Augustini zwei unterschiedliche Vollstrecker zur Stelle waren), sondern auch noch weitere, ganz ähnliche Angriffsaktionen der Gäste zulassen, die durchaus zu weiteren Gegentreffern hätten führen können: Immer ging es blitzschnell, der Ball wurde einer unkoordiniert nach vorne drängenden Kohfidischer Mannschaft von den Gästen im Mittelfeld abgeluchst und dann so geschickt in den Rücken der heimischen Abwehr gespielt, dass diese nicht eingreifen konnte und auch Torhüter Rene Wagner keine Chance bekam. Aber trotz dieser Überlegenheit von Siegendorf gab es aus heimischer Sicht zwei Knackpunkte in dieser ersten Halbzeit, an denen die Partie – vielleicht – einen anderen Verlauf hätte nehmen können. Zum „traurigen Helden“ aus Kohfidischer Sicht avancierte Julian Binder, der wieder unheimlich viel rackerte, dem aber wie seinen Teamkollegen an diesem Abend so gut wie nichts gelang und der somit zu einem Symbol für dieses Match wurde: Gleich in der Anfangsphase lief er allein auf Gästetorhüter Kruiss zu – allerdings vermutlich aus Abseitsposition –, rutschte aber völlig unbedrängt vor dem entscheidenden Torschuss im Strafraum aus. Und beim Stand von 0:1 wiederholte sich die Situation, er nahm Gästeverteidiger Dzibela den Ball außerhalb des Strafraums ab und stand erneut alleine vor dem Gästetor, wurde diesmal aber – vermutlich elferwürdig – im letzten Augenblick vom Ball getrennt. Den Strafstoß, den Kohfidisch in dieser Situation nicht zugesprochen bekam, sollte es dann später noch geben – doch zu diesem Zeitpunkt war das Match bereits entschieden. Dass Julian Binder in Minute 83 dann auch mit seinem Penalty an Kruiss scheiterte, passte durchaus ins Bild eines Spieles, in dem bei Kohfidisch einfach nichts ging.

Die zweite Halbzeit begann, wie die erste geendet hatte. Nur drei Minuten nach dem Seitenwechsel spielte Siegendorf wieder einen perfekten Angriff, diesmal über links, und Kubus traf unhaltbar für Rene Wagner zum 0:3. Kohfidisch wechselte zwar dreimal und blieb bemüht, aber ohne die Gäste wirklich in Bedrängnis bringen zu können. Zu allem Überdruss verletzte sich Michael Schendl und musste in Minute 67 das Feld verlassen; das Austauschkontingent war aber schon erschöpft und so musste Kohfidisch auch noch ein Viertel des Spieles in Unterzahl agieren. Siegendorf schaltete aber ohnehin einen Gang zurück, und so musste die dezimierte Heimmannschaft zumindest keinen weiteren Treffer hinnehmen. Aber andrerseits gelang das mögliche Ehrentor nicht, Julian Binder vergab – wie schon erwähnt – einen späten Foulelfer.

Es war ein Fußballabend mit einem ernüchternden Verlauf und einem ebensolchen Ergebnis. Trotzdem gibt es aus Kohfidischer Sicht keinen Grund zu verzweifeln. In den ersten sieben Frühjahrsrunden hatte man es mit den sechs ganz vorne in der Tabelle platzierten Teams zu tun und holte immerhin zwei Auswärtspunkte in St. Margarethen und Wimpassing; gegen das einzige Team aus der unmittelbaren Tabellenumgebung, gegen Markt Allhau, gab es ebenfalls ein Remis. Und nun stehen acht Begegnungen gegen Mannschaften bevor, die allesamt in Kohfidischer Reichweite liegen. In diesen Spielen zu bestehen, wird nicht leicht, ist aber möglich, wenn sich Kohfidisch möglichst oft seiner ureigensten Stärken besinnt, nämlich einer enormen Kampfkraft und seiner mannschaftlichen Stärke. Für die entscheidenden Begegnungen alles Gute!

Mag. Franz Stangl

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