ASKÖ Kohfidisch - Kampfmannschaft : FC Deutschkreutz - Kampfmannschaft

Kein Spiel für schwache Nerven war die Heimbegegnung von Kohfidisch gegen Deutschkreutz; dreimal geriet die Heimmannschaft dabei in Rückstand, dreimal gelang der Ausgleich, der zum 3:3-Endstand praktisch mit dem Schlusspfiff in der 94. Spielminute.

ASKÖ KOHFIDISCH - FC DEUTSCHKREUTZ     3:3   (1:2)

Kein Spiel für schwache Nerven war die Heimbegegnung von Kohfidisch gegen Deutschkreutz; dreimal geriet die Heimmannschaft dabei in Rückstand, dreimal gelang der Ausgleich, der zum 3:3-Endstand praktisch mit dem Schlusspfiff in der 94. Spielminute.

Bereits mit dem ersten erwähnenswerten Angriff gingen die Gäste in Führung. Mit Pass in die Tiefe wurde Tobias Szaffich auf die Reise geschickt, die linke Defensivseite von Kohfidisch war noch nicht so richtig im Spiel angekommen und schon hieß es 0:1 (4.). Doch das Heimteam zeigte sich nicht geschockt, sondern konterte mit den richtigen Mitteln: Nach toller Ballstafette, an der nahezu das ganze Kohfidischer Team beteiligt war, landete der Ball über links bei Michael Wölfer, der aus ca. 12 Metern Gästetorhüter Kugler mit seinem Flachschuss keine Chance ließ (11.). Danach wogte das Spiel hin und her. Die Gäste zeichneten sich durch flottes Überbrücken des Mittelfeldes und weite, präzise Wechselpässe aus, und so konnte Kohfidisch immer wieder in Bedrängnis gebracht werden. Bei einer Beinahe-Kopie des Treffers zum 0:1 fehlten nur Zentimeter, der Ball strich aber am langen Eck vorbei. Der Kohfidischer Spielaufbau ging viel gemächlicher vor sich und meist einfach zu langsam, um die Gäste vor Probleme zu stellen, auch wenn vereinzelte Kombinationen gut gelangen. Bei Ballverlust schaltete Deutschkreutz aber viel schneller um, und bei einer solchen Aktion sah die Kohfidischer Defensive auch in Minute 25 ganz schlecht aus, sodass schließlich Gäste-Kapitän Florian Szaffich im Strafraum von Michael Wölfer nur regelwidrig von den Beinen geholt werden konnte. Den dafür zu Recht verhängten Strafstoß verwertete Erseg bombensicher zur neuerlichen Führung (26.). In dieser Phase brauchte Kohfidisch eine Weile, um sich von diesem erneuten Rückstand zu erholen. Dennoch hätte das Spiel bis zur Pause bereits gedreht werden können, denn zwischen der 37. und der 40. Minute fand das Heimteam drei tolle Chancen vor. Zweimal ging es endlich schnell über die rechte Seite, doch beide Male fanden sehr gute Stanglpässe keine Abnehmer. Und nach einem Corner von links kam Kapitän Philipp Schuch, sonst eine Bank bei solchen Gelegenheiten, aus kurzer Distanz völlig ungehindert zum Kopfball, setzte das Leder aber über die Querlatte. Trotz dieser Drangperiode, in der endlich richtiger Druck erzeugt wurde, ging das Heimteam mit einem Rückstand in die Halbzeitpause.

Nach Seitenwechsel dominierte Kohfidisch das Spielgeschehen zunehmend klarer. Jetzt war der Wille deutlich spürbar, dieses Match auf keinen Fall verlieren zu wollen. Deutschkreutz wurde weit in die Defensive gedrängt, mit Fortdauer die eigene Hintermannschaft immer weiter aufgelöst und mit viel Risiko das Angriffsspiel gesucht. Einige gute Chancen konnten dabei herausgespielt werden, doch unmittelbar vor dem Tor fehlte es oft an der nötigen Präzision. Der jetzt schon mehr stürmende als verteidigende Marcel Wölfer stand nach tollem Pass von Julian Binder alleine vor dem Gästetorhüter, zögerte aber zu lange und wurde noch rechtzeitig vom Ball getrennt – eindeutig regelkonform, auch wenn die heimischen Fans in dieser Situation Elfmeter reklamierten. Den gab es dann ein paar Minuten später, als Julian Binder vom etwas zu ungestüm aus seinem Gehäuse stürmenden Torhüter Kugler gefoult wurde, aber vermutlich außerhalb des Strafraums; wie auch immer, anstatt Rot für Kugler wegen Torraubs gab es ungerechtfertigterweise Elfmeter, doch Philipp Schuch scheiterte am linken Torpfosten (76.). Nichts schien mehr zu gehen bei den Einheimischen, doch man drückte weiter und in Minute 82 donnerte Kevin Hasler den Ball von der Strafraumgrenze ins linke Kreuzeck zum mehr als verdienten Ausgleich. Jetzt warf Kohfidisch alles nach vorne, die Mannschaft wollte sichtlich den Sieg und die drei Punkte, Deutschkreutz wankte. Obwohl den Gästen kaum noch Entlastungsangriffe gelangen, brachte Kohfidisch in der Nachspielzeit plötzlich den Ball nicht aus der Gefahrenzone, und abermals Erseg netzte bullig zum 2:3 ein (93.). Unglaublicherweise ließen die Kohfidischer Spieler aber nicht den Kopf hängen, sondern warfen noch einmal alles nach vorne, und aus einem Strafraumgestocher heraus erzielte der angeschlagene und deshalb erst spät eingewechselte Hannes Polzer den umjubelten Ausgleich zum 3:3. Dann war Schluss in dieser Herzinfarktbegegnung.

Kohfidisch hatte wieder zwei Punkte, die möglich und wichtig gewesen wären, liegengelassen. Und trotzdem: Der Ausgleich in letzter Sekunde, nachdem man kurz davor ein drittes Mal in Rückstand geraten war, hatte einen Punkt an Land geholt und die tolle Moral bewiesen, die in dieser Mannschaft steckt. Das ist für den Rest der Meisterschaft wohl wichtiger als zwei „lächerliche“ Punkte. Gratulation!

Mag. Franz Stangl

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