ASKÖ Kohfidisch - Kampfmannschaft : SC Pinkafeld

Beim zweiten Südderby innerhalb von nur wenigen Tagen erlebte die im Vorjahr so erfolgsverwöhnte Mannschaft des ASK Kohfidisch einen herben Dämpfer, musste man sich Pinkafeld doch klar mit 1:4 geschlagen geben – und das noch dazu auf heimischem Boden. Damit ist der Start in die neue Saison mit nur einem Punkt aus drei Begegnungen eindeutig als missglückt einzustufen.

Zwar hätte Kohfidisch schon mit der ersten Angriffsaktion durch den diesmal gegenüber dem Spiel in Güssing deutlich agileren und gefährlicheren Julian Binder in Führung gehen können, doch danach bestimmten die Gäste das Geschehen in Halbzeit eins ganz klar. Mit aggressivem Pressing und hoher Laufbereitschaft ließ Pinkafeld das Heimteam nie zum Verschnaufen kommen und zwang es permanent zu Fehlern, sodass Kohfidisch aus der Defensive kaum herauskam, das meiste blieb Stückwerk. Ganz anders die Gäste, die Ball und Gegner laufen ließen und immer einen Schritt schneller und in den Zweikämpfen konsequenter waren als ihre Gegenspieler. Trotz dieses deutlichen Übergewichts wurde aber von Pinkafeld in den ersten 45 Minuten nur wenig wirklich Torgefährliches produziert, weil zumindest die Kohfidischer Viererabwehrreihe gute Arbeit leistete. Das klingt wie ein Widerspruch, wenn man auf den Pausenstand von 0:3 schaut. Für diesen Drei-Tore-Vorsprung war aber trotz der Überlegenheit der Gäste einiges an Spielglück mitverantwortlich. Tor Nummer eins durch Kirnbauer (14.) ging ein weitgehend harmloser Schuss voraus, der aber von der Kohfidischer Defensive ebenso unglücklich abgefälscht wurde wie ein Freistoß von Grvala (36.) zum 0:3; in beiden Fällen hätte David Kraft wohl wenig Probleme gehabt, einen Torerfolg zu verhindern, so aber war er weitgehend chancenlos. Dazwischen zeigte Pinkafeld aber bei Tor Nummer zwei, was die Mannschaft spielerisch draufhat: Über mehrere Stationen lief der Ball wie am Schnürchen, ehe Saurer David Kraft mit gezieltem Schuss keine Gelegenheit zum Eingreifen gab (25.). Wie sehr das Spielglück an diesem Tag den tüchtigen Pinkafeldern hold war, zeigt sich auch daran, dass Kohfidisch sowohl nach dem 0:1 als auch nach dem 0:2 Torchancen vorfand, diese aber nicht nutzen konnte: In Minute 16 landete eine abgerissene Flanke von Stefan Gaal am linken Pfosten, sprang von dort aber nicht ins Tor, und in Minute 27 köpfelte Hannes Polzer nach einem Corner von links nur haarscharf über das Kreuzeck. Zu allem Überdruss wurde Stefan Gaal drei Minuten vor dem Seitenwechsel nach einem Foul im Mittelfeld, es war sein erstes in diesem Spiel, mit Rot des Feldes verwiesen – von einem „Unparteiischen“, der ein hartes und aggressives Einsteigen auf Pinkafelder Seite davor schon das eine oder andere Mal ungeahndet gelassen hatte (was ja durchaus so sein kann) und erst in der Schlussphase alibihalber für ein Dutzendfoul auch einem Pinkafelder Spieler Gelb zeigte, während er für durchaus vergleichbare Vergehen bei Kohfidisch gleich beim ersten Mal Gelb (Thomas Polzer) und Rot (eben Stefan Gaal) zückte. Diese fragwürdige Unterstützung hätten die Gäste an diesem Tag gar nicht nötig gehabt und sie spricht nicht für das Fingerspitzengefühl des Referees, der sich in mehreren Szenen allzu gerne selbst in den Mittelpunkt des Geschehens rückte. Schade eigentlich für alle Beteiligten!

Denn es wäre vor allem für die Zuseher interessant gewesen, ob es ein Kohfidischer Aufbäumen nach der Pause gegeben hätte. Mit einem Mann weniger war das Heimteam aber dann vor allem auf Schadensbegrenzung aus. Und Pinkafeld gelang rasch nach dem Seitenwechsel ein vierter Treffer durch Zapfel (53.), danach schalteten die Gäste einen Gang zurück, und da Kohfidisch defensiv gut organisiert blieb, kam das Heimteam zumindest nicht in Gefahr, in ein echtes Debakel zu schlittern. Im Gegenteil, vereinzelt deutete auch die dezimierte Kohfidischer Mannschaft an, wozu sie imstande ist, Julian Binder gelang durch einen gezielten Weitschuss zumindest der Ehrentreffer (59.), und auch einige andere Offensivaktionen konnten ansatzweise gefallen. Die Partie war aber längst entschieden und glich über weite Strecken jetzt eher einem Trainingsspiel. Entscheidendes passierte jedenfalls nicht mehr.

Pinkafeld darf man zu einem schönen Erfolg mit stark ersatzgeschwächter Mannschaft gratulieren, während Kohfidisch nach drei gespielten Runden ebenfalls schon mit etlichen verletzten und angeschlagenen Spielern zu kämpfen hat, ohne auf einen Sieg als „Aufputschmittel“ bauen zu können. Es geht auch Schlag auf Schlag weiter, was die Sache nicht einfacher macht. Andrerseits aber bietet schon das nächste Spiel gegen Horitschon am Samstag eine neue Gelegenheit, sich trotz aller Probleme alter Tugenden zu besinnen und sich wieder in die Erfolgsspur zurückzukämpfen. Alles Gute dabei!

Mag. Franz Stangl

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