ASKÖ Kohfidisch - Kampfmannschaft : SV Klöcherbau-Oberwart

Im zweiten Bezirksderby innerhalb von nur wenigen Tagen siegte Kohfidisch in der 2. Runde der Burgenlandliga zu Hause gegen Oberwart mit 3:1. Und neuerlich zeigte sich: Ein Fußballspiel mit Kohfidisch-Beteiligung ist definitiv nicht nach 90 Minuten zu Ende.

Im zweiten Bezirksderby innerhalb von nur wenigen Tagen siegte Kohfidisch in der 2. Runde der Burgenlandliga zu Hause gegen Oberwart mit 3:1. Und neuerlich zeigte sich: Ein Fußballspiel mit Kohfidisch-Beteiligung ist definitiv nicht nach 90 Minuten zu Ende.

Wie schon beim Auswärtsspiel in Pinkafeld fand Kohfidisch auch gegen Oberwart nur zögerlich ins Spiel. Die Gäste übernahmen das Kommando, kombinierten flott und zeigten deutlich mehr Zug zum Tor als das Heimteam, das sehr fehleranfällig war, nervös wirkte und anfangs über bloßes Reagieren nicht hinauskam. Der frühe Führungstreffer für Oberwart entsprach daher auch ganz dem Spielverlauf: Schon in Minute acht schupfte Oberwart-Stürmer Herrklotz vom Sechzehner den Ball gekonnt über Tormann Rene Wagner hinweg unter die Querlatte zum 0:1. In dieser Aktion offenbarte sich bereits ein Grundproblem der heimischen Abwehr, die vor allem dem flinken und trickreichen Herrklotz gegenüber oft zu passiv agierte und ihn daher nie richtig in den Griff bekam. Bis zur Pause kam der Schütze des 0:1 noch drei weitere Male zu gefährlichen Abschlüssen, die allerdings nicht präzise genug waren, sodass es beim Eintorevorsprung blieb. Auch Penzinger fand nach einem Alleingang eine tolle Chance vor, aber auch sein Schuss ging knapp am Gehäuse vorbei. Auf Kohfidischer Offensivaktionen musste man hingegen sehr lange warten und in Halbzeit eins blieben sie insgesamt rar. Erst nach 20 Minuten war Oberwart-Torhüter Sipos erstmals dazu gezwungen, ernsthaft zu intervenieren, Kohfidisch-Neuzugang Botond Nemeth scheiterte mit einem Kopfball. Die größte Gelegenheit ergab sich unmittelbar vor der schon erwähnten Penzinger-Chance, denn da konnte nach einem schönen Angriff des Heimteams über die rechte Seite ein Schuss von der Oberwarter Defensive gerade noch vor der Torlinie weggeschlagen werden. Jedenfalls ging es mit einer knappen Oberwarter Führung und deutlichen Vorteilen für die Gäste in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel verlief das Spiel zunächst einmal eine Viertelstunde lang ohne echte Höhepunkte. Kohfidisch war jetzt etwas besser in der Partie angekommen, es ging hin und her, die großen Torszenen aber fehlten vorerst. Ziemlich genau nach einer Stunde trat dann Julian Binder, der sich bis dahin auch sehr schwergetan hatte, erstmals richtig in Erscheinung: Zunächst konnte er bei einem Durchbruch über links an der Strafraumgrenze von Fassl nur mehr regelwidrig gestoppt werden, sonst wäre er auf und davon gewesen. Den dafür verhängten Freistoß versenkte er dann selber sehenswert zum 1:1-Ausgleich, der Ball passte genau ins Lattenkreuz (60.). Dieses Tor wirkte auf die Kohfidischer Mannschaft wie ein Weckruf, denn nun legte jeder einzelne der Heimakteure noch einen Zahn zu, sodass Kohfidisch langsam, aber sicher das Heft in die Hand nahm. Im Gegenzug wirkte Oberwart plötzlich nicht mehr so agil und spielfreudig, auch die ganz großen Chancen blieben bei den Gästen in Halbzeit zwei aus oder die Kohfidischer Defensive konnte, weil jetzt aggressiver, rechtzeitig intervenieren. Positiv auf das Kohfidischer Spiel wirkte sich auch die Hereinnahme des jungen Valentin Gabriel aus, der mit seiner Schnelligkeit und unbändigen Laufbereitschaft für ziemliches Durcheinander in der Oberwarter Defensive sorgte. Nach herrlichem Zuspiel von Kevin Hasler, der auf der rechten Außenbahn immer wieder seine enorme Schnelligkeit ausspielte, hätte Valentin Gabriel zehn Minuten vor dem Ende bereits den Führungstreffer für Kohfidisch erzielen können. Doch da zeigte er sich noch zu unschlüssig und traf den Ball nicht richtig. Auch die zweite eingewechselte Nachwuchshoffnung, Nicolas Oswald, fand kurz darauf eine tolle Chance vor, Oberwarts Torhüter Sipos konnte aber mit dem Fuß gerade noch abwehren. In der Nachspielzeit schlugen die Kohfidischer Angreifer dann aber doch noch entscheidend zu: Zunächst erzielte Valentin Gabriel seinen Premierentreffer (91.) und nur eine Minute später, als Oberwart verständlicherweise alles nach vorne warf, leitete er einen Konter ideal ein, den Julian Binder zum 3:1 abschloss. Nur Augenblicke später war das Match vorbei.

Zur Pause hätten wahrscheinlich nur wenige auf einen Kohfidisch-Sieg getippt. Doch schlussendlich waren es wieder einmal die alten Tugenden, die den Umschwung brachten: gute Moral, eiserner Wille und Einsatzbereitschaft bis zur letzten Sekunde. Auf eines soll aber auch nicht vergessen werden, nämlich auf die „wilden Jungen“, die diesmal entscheidend mithalfen und im Laufe der Meisterschaft noch ein entscheidender Faktor sein könnten. Denn obwohl Oberwart eine Halbzeit lang eine starke Vorstellung bot und vermutlich in Summe über die besseren Einzelspieler verfügte, hinsichtlich der genannten Tugenden war das Gästeteam letztlich unterlegen und der Heimsieg dementsprechend verdient. Oberwart wird seinen Weg machen, Kohfidisch hat drei wichtige Punkte erobert – beiden Teams alles Gute!

Mag Franz Stangl

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