ASKÖ Kohfidisch - Kampfmannschaft : SV Stegersbach - Kampfmannschaft

Im zweiten Heimspiel gelang Kohfidisch der zweite Sieg, Stegersbach wurde mit 3:2 niedergerungen. Wieder war es kein Spiel für schwache Nerven, der Kohfidischer Siegtreffer fiel erst wenige Minuten vor dem Ende.


In der ersten halben Stunde der Begegnung dominierten aber eindeutig die Gäste. Wie schon in den Spielen gegen Pinkafeld und Oberwart tat sich Kohfidisch ganz schwer damit, ins Spiel zu finden. Ohne den abwesenden Kapitän Philipp Schuch stand das Heimteam zunächst ziemlich tief, wirkte sehr passiv und konnte trotz der vielen Spieler hinter dem Ball nicht verhindern, dass die bisher punktelosen Gäste immer wieder Anspielstationen fanden und munter draufloskombinierten. Kohfidisch hingegen reagierte nur, und das meist zu langsam, sodass sich Stegersbach eine deutliche Feldüberlegenheit erspielte. So richtig torgefährlich wurden die Gäste dabei zwar nicht, aber auch ohne herausgespielte Großchancen gingen sie in Führung: Nach einem Durchbruch des Stegersbacher Spielers Nöst über die linke Seite behinderten einander gleich mehrere Kohfidischer Defensivspieler derart ungeschickt, dass der Ball zur Überraschung aller bei einem Befreiungsversuch im eigenen Tor landete – ein richtiges Hoppala, das zu der bis dahin gezeigten Leistung der Kohfidischer Mannschaft perfekt passte (Eigentor, 12.). Die Führung der Gäste wirkte diesmal aber nicht beflügelnd auf Kohfidisch, im Gegenteil, noch eine gute Viertelstunde lang ging offensiv so gut wie gar nichts. Allerdings spürte man langsam mehr körperliche Präsenz der Kohfidischer Spieler, während umgekehrt die Gäste mit Fortdauer in ihrem Passspiel fehleranfälliger wurden. So verdient die Gästeführung trotz der unglücklichen Entstehung gewesen war, so sehr entsprach der Ausgleich in Minute 32 dann ebenso dem langsam sich ändernden Spielcharakter: Kohfidisch kam jetzt immer öfter vor das gegnerische Tor und nach einem von Jürgen Pfahnl zur Mitte gespielten Freistoß von rechts nicht minder glücklich zum 1:1, als Stegersbach-Tormann Levay den Flankenball verfehlte und Kohfidisch-Neuzugang Botond Nemeth das Leder wohl eher mit dem Rücken als mit dem Kopf ins Tor beförderte. Ab diesem Zeitpunkt übernahm Kohfidisch das Kommando, und noch vor der Pause wäre die heimische Führung mehr als nur möglich gewesen: Nach der schönsten Kohfidischer Angriffsaktion der ersten Halbzeit, einer flotten Kombination über rechts, stand Julian Binder goldrichtig, schoss aber Levay aus kurzer Distanz so an, dass dieser, ohne zu reagieren, den Ball mit seinem Körper abwehrte. Der Pausenstand von 1:1 entsprach aber ohnehin besser den bis dahin gezeigten Leistungen.

Nach dem Seitenwechsel blieb aber Kohfidisch am Drücker. Nach einem Foul an Jürgen Pfahnl donnerte Julian Binder den dafür verhängten Freistoß aus 25 Metern an den linken Pfosten, den abspringenden Ball verwertete der Gefoulte zur 2:1-Führung (53.); damit hatte sich eine weitere Neuerwerbung erstmals in die Schützenliste eingetragen. In den folgenden Minuten drückte das Heimteam auf die endgültige Entscheidung, aber der vorentscheidende dritte Treffer wollte nicht gelingen. Alleine zwischen der 62. und 65. Minute fand Kohfidisch nach vier Eckbällen in unmittelbarer Folge mehrere gute Einschussmöglichkeiten vor, doch Kevin Hasler, Julian Binder, Jürgen Pfahnl und Hannes Polzer trafen bei dem Getümmel im Gästestrafraum immer irgendeinen Gegenspieler oder scheiterten an Levay. Der Stegersbacher Schlussmann entschärfte auch noch einen gefühlvollen Schlenzer des eingewechselten Thomas Polzer. In dieser Phase war Stegersbach mit dem 1:2 gut bedient und offensiv so gut wie gar nicht präsent. Der sonst sehr gute Spielleiter entschied sich dann aber zehn Minuten vor dem Ende dafür, den Gästen doch noch eine Chance zu schenken, und gab Strafstoß, nachdem Jürgen Pfahnl den Ball möglicherweise mit der Hand berührt hatte, davor aber eindeutig von hinten gefoult worden war. Stegersbach nützte die sich bietende Gelegenheit und glich durch Nöst aus (80.), und nur Sekunden später musste Rene Wagner den Ball nach einem Kopfball aus dem Kreuzeck fischen, sonst wäre das Spiel sogar noch einmal zugunsten der Gäste gekippt. Beinahe im Gegenzug war es dann aber Kevin Hasler, der für Kohfidisch einnetzte (3:2, 83.). Doch etwas mehr als zehn Minuten lang ging es jetzt noch hin und her, und quasi mit dem Schlusspfiff zappelte der Ball dann tatsächlich noch einmal im Kohfidischer Tornetz – der Treffer zählte aber nicht, der Schiedsrichterassistent hatte auf Abseits entschieden. Es blieb somit beim hauchdünnen Heimsieg von Kohfidisch.

Auf Grund der zweiten Halbzeit und der in Summe besseren Torgelegenheiten holte das Heimteam die drei Punkte durchaus verdient. Aber an einigen Stellschrauben muss eindeutig noch nachjustiert werden, will Kohfidisch auch gegen Mannschaften aus der vorderen Tabellenhälfte bestehen können. Ähnliches gilt für Stegersbach; die neuformierte Mannschaft zeigte zu Beginn erfrischenden Fußball, doch gut zwanzig Minuten sind zu wenig, um in der Liga erfolgreich bestehen zu können. Beiden Teams alles Gute für die nächsten Aufgaben!

Mag Franz Stangl

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