SC Pinkafeld - Kampfmannschaft : ASKÖ Kohfidisch - Kampfmannschaft

Nach vier Niederlagen und sechs Unentschieden gelang Kohfidisch in der elften Frühjahrsbegegnung endlich der langersehnte erste Meisterschaftssieg im Jahr 2018. Das 3:2 im Bezirksderby beim SC Pinkafeld war auf Grund der anderen Ergebnisse dieser Runde gegen den drohenden Abstieg von enormer Wichtigkeit.

Über die komplette Spieldistanz wurde den Zuschauern eine interessante, extrem flotte und bis zuletzt spannende Burgenlandligapartie geboten. Symptomatisch dafür, dass hier wirklich alle Akteure ihr Letztes gaben, war ein Schwächeanfall von Florian Prochazka, der nach dem Abpfiff auf dem Spielfeld liegen blieb und für mehrere Minuten wie ohnmächtig dalag – bis schließlich Gott sei Dank wieder Entwarnung gegeben werden konnte. Das vorsichtige Abtasten in der Anfangsphase dauerte nur kurz, schon nach wenigen Minuten waren beide Mannschaften gut im Spiel angekommen und kämpften erbittert um jeden Meter und mögliche Torgelegenheiten. Im Gegensatz zur bisherigen Frühjahrsmeisterschaft, in der Kohfidisch nicht gerade vom Glück verfolgt war und (natürlich auch auf Grund eigener Unzulänglichkeiten) viele gute Chancen verjuxte, agierten die Gäste in Pinkafeld in Hälfte eins extrem abschlusssicher. Mit der ersten Torgelegenheit ging Kohfidisch in Führung, wobei der an diesem Abend ganz besonders spielfreudige Julian Binder die komplette heimische Hintermannschaft ausspielte, auch durch zwei Foulversuche nicht gestoppt werden konnte und schließlich mit seinem Flachschuss Torhüter Andreas Diridl keine Chance ließ (17.). Nach dem extremen Forechecking der Anfangsphase und diesem Führungstreffer zog sich Kohfidisch nun etwas weiter zurück, und Pinkafeld übernahm zunehmend das Kommando. Der Ausgleich lag in der Luft, besonders in Minute 28, als Florian Prochazka über links auf und davonzog und sein herrlicher Pass zur Mitte genau vor den Füßen von Anze Kosnik landete. Seinen Schuss aus kurzer Distanz konnte Torhüter Rene Wagner aber mit den Fingerspitzen abwehren – eine wahre Glanztat! Wie aus dem Nichts schlug Kohfidisch, an diesem Abend eine Halbzeit lang höchst effizient, genau in dieser starken Phase der Pinkafelder noch zweimal zu. Nach einem verunglückten Rückpass von Nikolasz Nagy spritzte Julian Binder dazwischen und traf genau ins lange Eck (37.). Und nach herrlichem Angriff über rechts, bei dem Kevin Hasler seinen großen Auftritt hatte, wurde dessen Schuss von Diridl zwar noch abgewehrt, aber genau vor die Beine von Julian Binder, der seinen dritten Treffer erzielte und damit einen lupenreinen Hattrick (42.). Die Kohfidischer Mannschaft samt ihren Fans feierte diesen sensationellen Dreitorevorsprung, während Pinkafeld jetzt doch ein wenig geknickt wirkte, was angesichts dieses nicht ganz spielgemäßen Rückstands auch nicht verwunderlich war.

Nach dem Seitenwechsel setzte das Heimteam von Beginn an dazu an, dem Spiel doch noch eine Wende zu geben. Ein Schuss von Prochazka strich nur Millimeter am Tor von Rene Wagner vorbei (49.). Gerade als Kohfidisch aber wieder mehr Ruhe ins Spiel bringen konnte und drauf und dran war, den sicheren Vorsprung gut zu verwalten bzw. auf sich möglicherweise ergebende weitere Konterchancen zu warten, schlug das Heimteam erstmals zu: Michael Pahr nahm einen hohen Ball aus gut zwanzig Metern Entfernung volley und versenkte mit sehenswertem Schuss das Leder zum 1:3 (64.), Rene Wagner hatte keine Chance. Jetzt kurbelten die Pinkafelder noch mehr, Kohfidisch stemmte sich energisch dagegen und ließ auch länger keine wirklich großen Chancen zu. Der Druck von Pinkafeld wuchs allerdings, und in Minute 79 gelang dem eingewechselten Manuel Dorner tatsächlich der Anschlusstreffer zum 2:3, was die Spannung für die Schlussphase noch einmal erhöhte. Unmittelbar davor hatte Kohfidisch bei einem Kopfball von Hannes Polzer die erste dickere Chance in Halbzeit zwei vorgefunden, Diridl zeigte sich aber auf dem Posten. Und auch im ständigen Hin und Her der Schlussviertelstunde (die Nachspielzeit miteingerechnet) kamen die Gäste noch ansatzweise zu Gelegenheiten, um das Spiel endgültig zu entscheiden, aber Pinkafeld blieb überlegen und drängte vehement auf den Ausgleich. Die ganz großen Torgelegenheiten blieben aber auf beiden Seiten aus und so konnte Kohfidisch das knappe 2:3 schließlich über die Distanz retten.

Auch wenn in diesem Match eine Punkteteilung vermutlich gerechter gewesen wäre, nahm man aus Kohfidischer Sicht den Sieg natürlich gerne mit. Und zwar nicht nur angesichts der brisanten Situation im hinteren Tabellendrittel, sondern auch deshalb, weil Kohfidisch zuletzt ohnehin des Öfteren ohne Punkte – oder bloß mit einem – dagestanden war und sich schon das eine oder andere Mal drei verdient hätte. Das Glück ist ein Vogerl, diesmal trug es Blau-Weiß, die Vereinsfarben von Kohfidisch. Aber es war durchaus das Glück der Tüchtigen, Gratulation allen Kohfidischer Akteuren zur gezeigten Leistung, die vor allem in kämpferischer Hinsicht kaum zu überbieten war! Gratulation aber auch den Pinkafeldern, die jede Menge zu dieser sehenswerten Begegnung beitrugen! Und Gratulation einem Mann, den man nicht vergessen darf: Selten ist in einer so umkämpften und rassigen Partie eine derart unaufgeregte und dezente Spielleitung zu sehen, die viel dazu beitrug, dass die Emotionen nie überschwappten. Chapeau, Christian Dintar! Eine tolle Leistung (natürlich des ganzen Schiedsrichterteams)!

Mag. Franz Stangl

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